Herne. Die große Zeltstadt für Geflüchtete in Herne wird derzeit abgebaut. Die letzten Bewohner sind ausgezogen. Gibt es bald einen Ersatz?

Die Großunterkunft für Geflüchtete des Landes NRW in Herne wird wie geplant zum 31. Dezember 2024 geschlossen. Das teilt ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg auf Anfrage dieser Zeitung mit. Ob in Kürze eine weitere Großunterkunft an anderer Stelle in Herne eröffnet wird, steht hingegen noch nicht fest.

Die Zeltstadt für Geflüchtete an der A-42-Anschlussstelle Crange auf der Freifläche Dorstener Straße/Corneliusstraße/Wasserstraße wurde im Februar 2023 eröffnet. Grund waren die vielen Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg flüchteten. Geplant war gegenüber dem Wananas eine Notunterkunft für 1000 Menschen - ähnlich wie vor acht Jahren, als neben der ehemaligen Monza-Kartbahn ebenfalls eine Zeltstadt aufgebaut worden war.

Die Großunterkunft aus der Vogelperspektive.
Die Großunterkunft aus der Vogelperspektive. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

1000 Menschen zogen diesmal aber nicht in die Notunterkunft ein: Zuletzt hatte die Einrichtung eine Kapazität von 750 Plätzen, benötigt wurden sogar nur rund 400. Betrieben wurde sie vom Land NRW, die Stadt musste sich nicht um den Betrieb kümmern. Ihr großer Vorteil aber: Die Plätze werden der Stadt angerechnet. Dazu muss man wissen, dass Flüchtlinge den Städten nach einem Schlüssel zugewiesen werden.

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Diesen „Vorteil“ will die Stadt offensichtlich weiterhin nutzen. So kündigte OB Frank Dudda im September im Rat an, dass die Flüchtlingsunterkunft nicht nur geschlossen, sondern innerhalb der Stadt verlagert werden soll. Entschieden ist aber noch immer nichts. Sowohl bei der Stadt Herne als auch der Bezirksregierung heißt es jetzt, dass es dazu keine Neuigkeiten gebe. „Wir sind in Gesprächen mit vielen Kommunen“, so ein Sprecher der Bezirksregierung.

Klar sei aber, dass die Zeltstadt an der Dorstener Straße wie geplant jetzt Ende 2024 schließt. Zunächst sollte sie nur 2023 betrieben werden, dann wurde der Betrieb für 2024 verlängert. Eine weitere Verlängerung sollte es dann nicht mehr geben. Die letzten Bewohnerinnen und Bewohner seien bereits ausgezogen, der Abbau der Zelte habe begonnen, so der Sprecher der Bezirksregierung. Dieser Abbau werde auch zu Beginn des neuen Jahres fortgesetzt.