Herne. Die Herner Feuerwehr hat in einem Haus einen Toten entdeckt. Grund ist eine Kohlenmonoxid-Vergiftung - durch brennende Holzkohle.

Die Feuerwehr in Herne ist an diesem Dienstag, 3. Dezember, gegen 11.30 Uhr durch die Polizei über eine bewusstlose Person in einer Wohnung an der Beckumer Straße im Ortsteil Holsterhausen informiert worden. Die Leitstelle, so berichtet die Feuerwehr am Abend, schickte sofort einen Rettungswagen und einen Notarzt an diese Adresse. Vor Ort habe dann der Kohlenmonoxid-Warnmelder, der zur Ausrüstung der Feuerwehr gehört, ausgelöst.

Die Einsatzkräfte hätten daraufhin zwei Trupps unter schwerem Atemschutz und Messgeräten in dem Gebäude eingesetzt. Ergebnis: In dem Haus seien erhöhte Kohlenmonoxid-Werte nachgewiesen worden. Deshalb sei das gesamte Haus umgehend evakuiert worden. Sechs Menschen seien anschließend dem Rettungsdienst zur Untersuchung übergeben worden. Für den Bewusstlosen, so eine Feuerwehrsprecherin zur WAZ, sei aber jede Hilfe zu spät gekommen.

Bei dem Opfer handelt es sich laut Polizei um einen 46-jährigen Mann, der Selbstmord begangen hat. Grund für die erhöhte Kohlenmonoxid-Belastung war demnach brennende Holzkohle in der Wohnung des Opfers: Der Mann hatte einen Grill angezündet. Bei allen anderen Bewohnerinnen und Bewohnern, so heißt es in der Mitteilung weiter, seien die Messwerte dagegen negativ gewesen. Aus Sicherheitsgründen sei auch das Nachbarhaus auf erhöhte Kohlenmonoxid-Werte überprüft worden. Diese Kontrolle sei glücklicherweise negativ verlaufen. Das betroffene Haus sei quergelüftet worden, bis keine Kohlenmonoxid-Messwerte mehr gemessen werden konnten. Die Feuerwehr war mit 16 Kräften für rund 90 Minuten vor Ort.

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Kohlenmonoxid - kurz CO - ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, das bei der unvollständigen Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen entstehen kann. Es bildet sich, wenn bei Verbrennungsprozessen zu wenig Sauerstoff zur Verfügung steht. In höheren Konzentrationen wirkt Kohlenmonoxid als starkes Atemgift.

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.