Herne. Im Haus Stella und dem gleichnamigen Pflegedienst in Herne drohten die Lichter auszugehen. Jetzt kommt Rettung aus Gelsenkirchen.

Die Stimmung ist gut am Tisch. Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich, dass Nursel Uslu mit ihrem Pflegedienst Kult-Care die neue Leiterin im Haus Stella ist, nachdem die insolvente Pflegekette GBS den Standort aufgegeben hatte. In dem Haus befinden sich Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige, Wohnungen mit einem Pflegeangebot. Jetzt soll wieder Ruhe einkehren.

GBS trennt sich im Insolvenzverfahren von Haus Stella

„Einige Bewohner waren schon ausgezogen, aber sie sind zurückgekommen“, sagt Nursel Uslu, die jetzt mit der Übernahme erst einmal wieder Ruhe reinbringen will. Die ersten Tage seien aufregend gewesen, die Übergabe sei nicht ganz so reibungslos verlaufen, wie sie sich das gewünscht hätte, aber der Betrieb in der Pflege selbst laufe rund. „Dank der Mitarbeiter ist es gut angelaufen“, betont Uslu.

Die GBS hatte sich im Rahmen des Anfang des Jahres eröffneten Insolvenzverfahrens nun vom Haus Stella getrennt. Laut Heimaufsicht lebten zuletzt in den beiden Wohngemeinschaften noch 16 pflegebedürftige Menschen, von denen bereits im September fünf in andere Häuser vermittelt wurden. Viele Betroffene und Angehörige fühlten sich von der GBS überrumpelt, auch wenn diese immer wieder betonte, offen kommuniziert zu haben. Für Haus-Eigentümerin Kerstin Tumm drängte die Zeit. Umso glücklicher sei sie, jetzt lückenlos weitermachen zu können.

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Acht von 30 Angestellten wechseln von Stella zu Kult-Care

Zum 1. Oktober ist Nursel Uslu mit „Kult-Care“ eingestiegen. Der Pflegedienst existiert seit 2019. Die Uslus übernehmen etliche Angestellte, die selbst auf der Straße standen. Für die Wohnungen seien bereits neue Verträge geschlossen worden. Für die Menschen in den Wohngemeinschaften soll sich nichts zum Negativen ändern. Dadurch, dass viel Personal erhalten bleibe, „haben die Bewohner immer noch bekannte Ansprechpartner und Bezugspersonen“, betont auch Kerstin Tumm.

Von den einst gut 30 Angestellten aus dem Pflegedienst seien acht zu Kult-Care gewechselt. Eher eine Formalie: Den klassischen Pflegedienst, der auch Hausbesuche macht, von Stella übernimmt Kult-Care nicht als Unternehmen. Diese Leistungen hatte Kult-Care schon vor der Stella-Übernahme selbst im Angebot.

Sie habe über eine Freundin von der Lücke in Herne gehört und dann schnell reagiert, sagt Nursel Uslu. Danach sei man sich schnell einig geworden. Es soll auch noch andere Interessenten an der Übernahme des Hauses gegeben haben. Kerstin Tumm hatte als Vermieterin die Fäden in der Hand.

Neuer Pflegedienst im Haus Stella
Das Haus Stella am Eickeler Bruch. Hier sind Wohnungen, die vom Pflegedienst versorgt werden, aber auch zwei Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Aktuell gut fünf Plätze frei

Eigentümerin Kerstin Tumm zeigt sich sehr glücklich. „Wir freuen uns, dass die Bewohner nicht das Haus verlassen müssen und in ihrer gewohnten Umgebung ihren Lebensabend verbringen können.“ Sie bedauere, dass zunächst wegen der unsicheren Lage schon einige Bewohnerinnen und Bewohner das Haus verlassen hatten. Dass sie nach dem Aus der GBS an einer guten Lösung Interesse habe, verstehe sich auch aus einem sehr persönlichen Grund, betont Tumm: „Meine Mutter lebt selbst in dieser Einrichtung und ich muss sagen, dass ich und meine Mutter mit dem Pflegepersonal sehr zufrieden sind.“

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Zuletzt waren frei gewordene Plätze nicht mehr neu belegt worden. Das soll sich nun wieder ändern. In der Wohngruppe sind aktuell noch etwa fünf Plätze verfügbar. Als Angehöriger könne man einfach am Eickeler Bruch vorbeikommen oder über Kult-Care Kontakt aufnehmen: 0209/589 039 87.