Herne. Der Herner Stadtmarketing-Chef Holger Wennrich spricht über die Sicherheit auf Veranstaltungen in Herne und Wanne-Eickel. Was wird sich ändern?
Wie sicher sind Stadtfeste in Herne und Wanne-Eickel? Nach dem Anschlag von Solingen geht das Stadtmarketing als Veranstalter vieler Feste offensiv mit dem Thema um. Stadtmarketing-Chef Holger Wennrich sieht nach dem Ereignis Auswirkungen auf die Planung und Vorbereitung der Veranstaltungen. Aufs Feiern deshalb verzichten? Die Antwort fällt deutlich aus.
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Aufs Feiern verzichten? Herner Stadtmarketing-Chef mit klarer Ansage
„Wir lassen uns unser Tun nicht verändern“, sagt Wennrich. „Wir wollen weiter Kultur- und Stadtfeste in Herne anbieten.“ Der Stadtmarketing-Chef ist unter anderem verantwortlich für die Wanner Mondnächte und „Herne mittendrin“ am kommenden Wochenende. Es gebe aktuell keine konkrete Gefahrensituation, die akut gegen die Durchführung dieser Feste spreche, betont Wennrich. Er sagt aber auch: „Es bleibt weiter eine angespannte Situation.“
Ende August hatte ein offensichtlich islamistisch motivierter Attentäter auf einem Stadtfest in Solingen mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen. Drei Menschen wurden getötet. Der Attentäter wurde erst am nächsten Tag gefasst. Der Mann hatte den Ermittlungen zufolge mit einem einfachen Küchenmesser wahllos Menschen angegriffen, die einem Auftritt auf einer Bühne lauschten.
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Veranstalter: Experten für Sicherheit sind die Behörden
Eine absolute Sicherheit werde es nie geben, sagt Holger Wennrich. Er selbst setze auf den Austausch mit den für die Sicherheit zuständigen Behörden, die - anders als ein Veranstalter - Experten in der Einschätzung von Gefahrensituationen seien. Mit der Polizei werde über Veränderungen beim Sicherheitskonzept gesprochen. Wie diese genau aussehen, werde man nicht öffentlich kommunizieren. Das Konzept werde aber sicher angepasst.
Wie auf anderen Volksfesten und Veranstaltungen gilt bei „Herne mittendrin“ ein Messerverbot. Das hatte freilich noch keinen, der Böses im Schilde führt, von der Tat abgehalten. Die Polizei hatte allerdings bereits im Umfeld der Cranger Kirmes betont, dass man dank des Verbotes bei Routinekontrollen ganz andere Möglichkeiten habe, gegen das Mitführen von Messern, die später zur Waffe werden können, vorzugehen und Verstöße auch ahnden könne. Messer waren zuletzt häufiger bei eskalierten Streitigkeiten zur Tatwaffe geworden und hatten zu schweren Verletzungen geführt. Ein Familienvater war nach der Cranger Kirmes niedergestochen worden, als ein Streit eskalierte.