Herne. Physiotherapeutin Chiara Kuehn nimmt demnächst an den Deutschen Bodybuilding-Meisterschaften teil. Davon profitieren auch ihre Patienten.

Chiara Kuehn liebt den Wettkampf. Schon als Kind zog sie im Schwimmbecken ihre Bahnen - und im Laufe der Jahre so schnell, dass sie an den Deutschen Schwimm-Meisterschaften teilgenommen hat. Demnächst reist die 25-Jährige wieder zu den „Deutschen“, diesmal allerdings im Bodybuilding. Ein starkes Hobby, das sie bestens mit ihrer Tätigkeit als Physiotherapeutin im St. Anna Hospital in Wanne verbinden kann.

Wie schnell manchmal die Berufswahl funktionieren kann: 2018 hatte Chiara Kuehn erstmals Kontakt mit dem Beruf des Physiotherapeuten - bei einem Tag der offenen Tür der Elisabeth-Gruppe. Sofort habe für sie festgestanden: „Das will ich machen.“ Inzwischen hat Kuehn ihre Ausbildung absolviert und ist Teil des rund 30-köpfigen Teams der Physiotherapie im Anna-Hospital. Sie schätze die Abwechslung, erzählt sie im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Sie behandelt sowohl Patienten auf den Stationen des St. Anna Hospital Herne, an die das Zentrum angegliedert ist, als auch ambulante Patienten und auch Notfälle. Gemeinsam haben alle Patienten eins: „Als Physiotherapeutin mache ich Patienten, zum Beispiel im Anschluss an eine Operation oder eine Erkrankung, individuell wieder fit und begleite sie zurück zur Selbstständigkeit.“

Chiara Kuehn schätzt an ihrer Arbeit als Physiotherapeutin die große Abwechslung.
Chiara Kuehn schätzt an ihrer Arbeit als Physiotherapeutin die große Abwechslung. © Martin Leclaire LECLAIRE PHOTOGRAPHIE

Fortbildung zur Sportphysiotherapeutin

Das Besondere: Vor wenigen Monaten hat sie die Fortbildung zur Sportphysiotherapeutin abgeschlossen. An dieser Stelle kreuzen sich ihr Beruf und ihre sportliche Leidenschaft Bodybuilding. Nachdem sie mit dem Schwimmen aufgehört habe, habe sie sich vor rund zwei Jahren für Krafttraining entschieden, um weiter sportlich sein zu können. Die Arbeit an den Gewichten sei immer Teil des Schwimmtrainings gewesen, auch sei sie immer Mitglied in einem Studio gewesen. „Ich habe schnell gesehen, was man mit Training erreichen kann“, so Kuehn. Das Fett schmolz, die Muskeln wuchsen. Im Oktober nimmt sie an ihrem ersten Wettkampf teil: an den Internationalen Deutschen Newcomermeisterschaften in Flörsheim. Egal, wie das Ergebnis lauten wird: Es werde nicht der letzte bleiben.

Bei ihrem Training profitiere sie von ihrem Wissen als Physiotherapeutin, sie wisse eben, wie man Haltungsfehler vermeidet. Dass sie Sportlerin ist, helfe auch bei der Therapie mit den Patienten. „Wenn man etwas selbst nicht kann, kann man es auch nicht vermitteln“, erzählt Kuehn. Und sie habe eben die nötige sportliche Erfahrung.

Einen schaffst Du noch! Als Personaltrainerin kann Chiara Kuehn ihre Patienten motivieren, das Beste aus sich herauszuholen.
Einen schaffst Du noch! Als Personaltrainerin kann Chiara Kuehn ihre Patienten motivieren, das Beste aus sich herauszuholen. © Martin Leclaire LECLAIRE PHOTOGRAPHIE

Erste Personaltrainerin im Team am St. Anna-Hospital

Doch das ist noch nicht alles. Chiara Kuehn wird in der Physiotherapie des Anna-Hospitals die erste Personaltrainerin werden. Nun gibt es sicher auch in Herne den einen oder anderen Personaltrainer, doch Kuehn nimmt für sich in Anspruch, als Physiotherapeutin auch das medizinische Fachwissen mitzubringen. Im 1:1-Training könne sie gezielt mit den Patienten arbeiten, die auf genau dieses Wissen nicht verzichten möchten. Mit dem Angebot möchte sie außerdem ihre Patienten anspornen, ihre Ziele zu erreichen: „Ich möchte Menschen motivieren, das Beste aus sich herauszuholen und ihnen den Glauben an sich selbst vermitteln“, erläutert sie ihre Motivation. Dafür ist sie als Leistungssportlerin selbst das beste Beispiel.

>>> Arbeitgeber unterstützt und fördert Akademisierung des Berufs

Als Arbeitgeber unterstützt die St. Elisabeth Gruppe Physiotherapeuten sowohl bei dem Erwerb von Zusatz-Qualifikationen und Fortbildungen als auch bei Weiterbildungsmöglichkeiten wie einem Studium durch die Übernahme von Kosten und die Befreiung von der Arbeit für die Zeit der Fortbildung. Im Falle eines Studiums erhalten Physiotherapeuten ebenfalls Unterstützung durch die sehr gute Vereinbarkeit der Arbeits- und Studienzeiten. Damit fördert die St. Elisabeth Gruppe gezielt die Akademisierung des Berufs.