Herne. Hubschrauber-Rundflüge über die Cranger Kirmes nerven die Bürger. Nun will sich die Stadt Herne doch für weniger Lärm stark machen.
Nach der breiten Kritik an den Hubschrauberflügen über die Cranger Kirmes wollen sich Stadt Herne und Bezirksregierung Arnsberg nun doch für eine Lärmreduzierung einsetzen.
Zum Hintergrund: In diesem Jahr werden an den Wochenenden erstmals Hubschrauberflüge über die Cranger Kirmes angeboten. Der Start- und Landeplatz liegt im benachbarten Herten. Genervte Anwohnerinnen und Anwohner aus Herne, aber auch aus anderen Städten, gingen nach den ersten Tagen auf die Barrikaden: Der Lärm in den Flugschneisen sei eine Zumutung, klagen sie. Hinzu komme, dass die Umwelt leide. Anbieter der Hubschrauber-Rundflüge ist das Krefelder Unternehmen Heliflug. Das hatte alle Kritik zurückgewiesen: Man habe alle erforderlichen Genehmigungen, so der Organisator zur WAZ.
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Anwohnerinnen und Anwohner verlangten von der Stadt Herne ein Eingreifen. Sie fragten: Wie kann man so was genehmigen? Das Rathaus sah sich nicht zuständig: Genehmigt worden seien die Flüge von der Stadt Herten, wo die Flüge starten, und von der zuständigen Bezirksregierung Münster. Bei Letzterer hieß es: „Der Himmel ist grundsätzlich frei“, sprich: Die Flüge sind rechtens.
Nun hat sich die Stadt Herne aber doch eingeschaltet. In einem Brief der Verwaltung an eine Bürgerin, die sich schriftlich über den Lärm beschwert hatte, heißt es, dass das Rathaus Kontakt mit dem Betreiber der Rundflüge aufgenommen habe. Ziel sei ein „Ausgleich der Interessen“. Die Stadt habe den Flugbetreiber gebeten, die Route der Hubschrauber-Rundflüge zu verändern, um die Lärmbelästigung möglichst gering zu halten. Ebenso habe die Stadt angeregt, die Taktung der Flüge zu verringern und den genehmigten Zeitraum für die Flüge von 14 bis 21 Uhr „nicht komplett auszuschöpfen“.
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Auch die Bezirksregierung Arnsberg hat sich eingeschaltet. Sie ist für Herne zuständig, ist in diesem Fall aber außen vor, weil der Helikopter-Startplatz in Herten ist. Dort ist die Bezirksregierung Münster verantwortlich. In einem Brief an eine Anwohnerin, die den Lärm kritisiert hatte, schreibt die Bezirksregierung Arnsberg, dass sie die Kolleginnen und Kollegen in Münster bitten wolle, die Flüge zu prüfen. Dabei solle zum einen der Flugplan überprüft werden und zum anderen die Stadt Herten gebeten werden, Kontrollen, darunter Lärmmessungen, durchzuführen.
In dem Brief der Bezirksregierung Arnsberg steht auch, dass der Betreiber der Helikopter-Flüge ursprünglich als „Bestandteil der Cranger Kirmes“ an dem Rummel teilnehmen wollte. Das habe die Stadt Herne aber abgelehnt. Nun ist der Start- und Landepunkt rund zwei Kilometer von der Kirmes entfernt: an der ehemaligen Zeche Ewald in Herten.