Herne. In der Stadtbibliothek in Herne gibt es in den Sommerferien einen Raum voller Playmobil. Dort können Kinder kostenlos mit den Sets spielen.

Playmobil feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. Das Kinderspielzeug hat mehrere Generationen begleitet und hat nun sogar ein eigenes Zimmer in der Stadtbibliothek Herne.

Thorsten Hachtel, Mitarbeiter in der Bibliothek, sei darauf aufmerksam geworden, dass Playmobil dieses Jahr Jubiläum feiere, sagt Dorothé Schlautmann, Leiterin der Stadtbibliothek Herne. Kurzerhand habe er eine Mail an die Playmobil-Pressestelle geschrieben, mit der Bitte, ob ein paar Spielzeuge der Bibliothek für eine kleine Ausstellung zur Verfügung gestellt werden könnten. „Da wussten wir noch nicht, was dann kommen würde. Wir haben mit zwei oder drei kleineren Sets gerechnet, aber dann haben wir zwei große Pakete bekommen“, berichtete die Leiterin. Das Playmobil-Zimmer in der Bibliothek stehe jedoch nur in den Ferien zur Verfügung, danach werde der Raum wieder für andere Veranstaltungen genutzt - zum Beispiel für Leseabende. Das Playmobil werde am Dienstag, 20. August, wieder abgebaut. Besonders beliebt sei bisher die Ritterburg, berichtet Schlautmann.

Dorothé Schlautmann, Leiterin der Stadtbibliothek Herne, ist begeistert von dem Projekt und freut sich über die vielen Besucher.
Dorothé Schlautmann, Leiterin der Stadtbibliothek Herne, ist begeistert von dem Projekt und freut sich über die vielen Besucher. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Playmobil-Figuren verbinden Generationen

„Das ist wirkliche eine schöne Aktion, die unser Kollege hier auf die Beine gestellt hat. Oft sehen wir nicht nur Kinder, die sich auch anfreunden, sondern auch unter vielen Erwachsenen entstehen neue Freundschaften“, ergänzt Julia Kehl, stellvertretende Bibliotheksleiterin. Sie habe schon sehr viel positives Feedback bekommen. Die Bibliothek hatte im Vorfeld Werbung für das Playmobilzimmer gemacht, doch die meisten Leute hatten sich bereits untereinander ausgetauscht und es weiterempfohlen. „Hier in Herne kennt man sich, da geht vieles doch noch über Mundpropaganda“, gibt Kehl unter einem Lachen zu.

Einmal, so berichtet Kehl, seien zwei Mädchen Hand in Hand in die Bibliothek gekommen und seien direkt zum Playmobilzimmer durchmarschiert. Die Herner und Hernerinnen seien begeistert von diesem Raum, gerade bei der Hitze würden viele zur Bibliothek kommen, um Schutz vor der Sonne zu finden. Es sei immer wieder schön zu sehen, wie sich nicht nur Kinder über die Spielzeuge freuen, sondern auch die Eltern und Großeltern. „Das Zimmer ist schon wie ein kleiner Treffpunkt hier in Herne geworden“, fügt die Leiterin hinzu. An den 24 Tagen, die das Zimmer bisher offen war, zählten sie und ihr Team ca. 330 Besucher.

+++ Nachrichten aus Herne - Lesen Sie auch: +++

„Es ist wichtig, dass wir mit der Zeit gehen, eine Bibliothek ist heute so viel mehr als nur ein Ort zum Lesen“

Es sei umso wichtiger, sich auch als Bibliothek weiterzuentwickeln, so die Leiterin. Eine Bibliothek sei mehr als nur ein strenger, ruhiger Ort zum Lesen. Hier in Herne werde viel gelacht und gebaut - was keinen aus dem Team störe. Im Gegenteil: Weitere Aktionen wie das Zimmer voller Playmobil sollen folgen.