Herne. Die neuen Hubschrauber-Rundflüge über die Cranger Kirmes nerven Anwohner. Was nun passieren muss - ein Kommentar von Michael Muscheid.

Seit Langem ist klar: Die Cranger Kirmes, aber auch der Weihnachtszauber, bereiten Millionen Menschen von Nah und Fern viel Freude, bescheren den Anwohnerinnen und Anwohnern aber auch manchen Ärger. Letztere müssen während der Veranstaltungen auf dem Kirmesplatz viel aushalten. Umso verständlicher ist der Frust über die Hubschrauberflüge, die in diesem Jahr als neue Attraktion noch dazugekommen sind. Der Lärm, den die Maschinen bei ihren Rundflügen verursachen, ist in der Tat je nach Leidensfähigkeit der Anwohnenden ärgerlich bis unerträglich.

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Die Stadt Herne macht es sich zu einfach, wenn sie den schwarzen Peter der Stadt Herten und der Bezirksregierung Münster zuschiebt, die die Flüge genehmigt haben. Die Verwaltung darf sich nicht wegducken: Sie muss sich des Themas annehmen, sie muss die Auswirkungen der Rundflüge für Menschen und Umwelt bewerten und sich mit den Verantwortlichen in der Nachbarstadt und bei der Bezirksregierung, aber auch mit dem Rundflug-Betreiber austauschen. Ziel muss es sein, den Krach zu verringern.

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Richtig ist aber auch: Die Helikopter-Flüge kommen bei den Menschen bestens an, sie sind in der Tat eine neue Attraktion. Und ein Verbot ist überzogen und dürfte rechtlich auch gar nicht durchzusetzen sein. Gefunden werden muss nun, wenn auch erst fürs nächste Jahr, ein Kompromiss, mit dem alle leben können. Vielleicht helfen schon andere Flugzeiten oder andere Flugkorridore, um den Lärm zu minimieren.