Herne. Der Vorwurf aus der Politik: Für ein ÖPNV-Aktionsprogramm im Ruhrgebiet gebe es kein Geld vom Land. Welche vier Herner Linien das betrifft.
Der Herner FDP-Politiker Thomas Nückel kritisiert das „Nein“ des Landes zu ÖPNV-Verbesserungen im Ruhrgebiet. Für die im Konzept „Mobilitätsimpuls Ruhr“ gebündelten 28 städteübergreifenden Verbesserungen - davon allein vier auf Herner Linien mit Nachbarstädten - gebe es keine Unterstützung aus Düsseldorf, so sein Vorwurf in Richtung Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne).
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Für die Pendlerinnen und Pendler im Ruhrgebiet sei diese Entscheidung eine schlechte Nachricht. Für den ÖPNV seien die Stadtgrenzen überschreitenden Linien von großer Bedeutung für die Attraktivität. „Den grünen Worten aus Düsseldorf folgen keine Taten der Landesregierung“, erklärt Thomas Nückel, Vertreter der FDP-Fraktion im Mobilitätsausschuss des Ruhrparlaments und frühere Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Landtag.
Die Städte und Kreise seien angewiesen auf die Betriebsmittelzuschüsse aus Düsseldorf. Das „Nein“ des Landes sei deshalb so bitter, weil sich 14 Städte und Kreise mit ihren Verwaltungen und Ratsgremien auf 28 konkrete städteübergreifende Lückenschließungen und Verbesserungen bei Linien geeinigt hätten, um die Vorgaben des Landes zu erfüllen.
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Konkret handele es sich in Herne laut Nückel um folgende Vorschläge für Taktverdichtungen, die nun unerfüllt blieben:
- Linie 316 (Straßenbahn): Taktverdichtung Bochum-Hordeler Straße – Wanne-Eickel Hauptbahnhof.
- Linie 321: Taktverdichtung Herne Siedlung Constantin – Bochum-Gerthe.
- Linie 342: Taktverdichtung Gelsenkirchen-Erle – Wanne-Eickel Hauptbahnhof.
- Line 384: Taktverdichtung Gelsenkirchen-Heßler – Wanne-Eickel Hauptbahnhof.
Kritik am grünen Verkehrsminister gibt es sogar aus der eigenen Partei. Sebastian Pewny, Ratsfraktionschef der Bochumer Grünen, kritisierte den grünen Verkehrsminister am Donnerstag in einer Pressemitteilung scharf: „Jahrelang hieß es im Ruhrgebiet: Das Kirchturmdenken im ÖPNV muss aufhören. Diese Hausaufgabe haben wir erledigt. Aber um das jetzt auf die Straße zu bringen, brauchen wir die Unterstützung des Landes. Dass wir die nicht bekommen, zeigt: Wenn es darauf ankommt, lässt Düsseldorf die Kommunen im Stich.“ Von den Herner Grünen gibt es bislang keine Reaktionen. loc