Herne. Auf dem Kirmesplatz hat mit „Zum Ritter“ am Donnerstag der erste Betrieb eröffnet. Als Zaungast kann man schon jetzt eine ganze Menge entdecken.
Alber Ritter hat die Deutschland-Fahnen rausgeholt. Der historische Wagen neben dem Biergarten bekommt ein Fähnchen verpasst. Der 70-jährige Schausteller strahlt in die Sonne. Sein Biergarten am Kanal eröffnet. Endlich geht‘s los auf Crange. „Zum Ritter“ ist Aufbaukantine und versorgt Schausteller-Kollegen und Besucher. Bis zum echten Kirmes-Start sind es noch 42 Tage.
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540. Cranger Kirmes: Der Aufbau hat schon begonnen
„Soft-Opening“ nennt Ritter den Start etwas augenzwinkernd. Das heißt: Es werden die ersten Würstchen und Biere verkauft, während noch parallel der Rest fit gemacht wird. Ein Angestellter spritzt die Teppiche mit dem Hochdruckreiniger ab. Die Theken werden noch einmal gewienert. Die Bänke stehen schon mit bester Sicht auf das Kirmes-Treiben. „Wir freuen uns, dass es wieder losgeht“, sagt Ritter. Die ersten Stammgäste seien schon dagewesen. „Es sieht schon richtig nach Kirmes aus“, sagt Ritter und blickt über den Platz.
Jetzt tickt die Kirmes-Uhr unaufhaltsam bis zum Start runter, so wie alle 539 Male seit der Gründung zuvor. Alles ist eingespielt, aber dennoch ein riesiger Kraftakt. Auf Crange entsteht eine Stadt für - das wünschen sich alle - mehr als vier Millionen Besucher innerhalb von elf Tagen. Zur Erinnerung: Die Kirmes dauert in diesem Jahr vom 1. bis zum 11. August.
+++ Diese Neuheiten warten in diesem Jahr auf Crange +++
Warum ist Ritter in diesem Jahr schon so früh dran?
In diesem Jahr steht Ritter gut zwei Wochen früher als im vergangenen Jahr am Zaun direkt neben dem Kanal. „Die meisten Volksfeste orientieren sich am römisch-katholischen Kirchenjahr“, erklärt Ritter. Wie immer hatte Ritter nach der Sterkrader Fronleichnamskirmes seine Wagen nach Crange gebracht. Weil der Start der Cranger Kirmes aber per Stadtsatzung auf das erste August-Wochenende festgelegt wurde, wechselt jährlich die Zeit zwischen den Veranstaltungen. In diesem Jahr ist der Zeitraum besonders lang.
Direkt gegenüber von Ritter steht schon das Bayernzelt des Bremer Gastronomen und Schaustellers Wolters. Äußerlich wirkt schon fast alles fertig. Drinnen ist noch viel zu tun. Die Angestellten bauen nach und nach die Emporen auf. Die Vorhänge werden unter die Decke gehängt. Und der bunte Hintergrund der Festhalle, in der am 7. August auch das WAZ-Schlagerherz stattfindet, muss auch noch aufgehängt werden. Schließlich fehlt auch noch die ausgefeilte Bühnentechnik, damit auch kein Künstler später behaupten kann, es habe an der Technik gelegen.
+++ Cranger Kirmes rutschte im vergangenen Jahr bei Besucherzahlen ab +++
Weitere Aufbaukantinen kommen später
Es geht jetzt Schlag auf Schlag: Bei Steinmeisters Bierpavillon ist schon alles eingemessen. Große Sattelschlepper fahren auf den Kirmesplatz. Elektro Breilmann hat Verteilerkästen aufgestellt. Demnächst werden Kabel gezogen. Die Kirmes hat im Vollbetrieb später einen Stromverbrauch wie eine mittlere Stadt. Das macht man nicht mit einer Kabeltrommel aus dem Baumarkt.
Besucherinnen und Besucher sind beim Aufbau (anders als auf manchen anderen großen Festen) ausdrücklich willkommen. Ritter als Aufbaukantine richtet sich - das ist Tradition und von der Stadt als Veranstalter so gewollt - erst einmal an Kolleginnen und Kollegen, die sich hier schon ab morgens versorgen können. Aber die Aufbaukantinen sind grundsätzlich offen für jedermann. In den Tagen direkt vor der Kirmes öffnen noch die Mexo-Bar und Steinmeister als weitere Aufbaukantinen (WAZ berichtete).