Herne. Lukas Osterwind hat mit der Braumanufaktur „Bier4651“ sein erstes Bier produziert. Die Resonanz war sehr positiv, das sind seine Pläne.

Das ist mal ein ungewöhnlicher Name: Schüttware - so heißt das erste Bier, das Lukas Osterwind produziert hat. Nach der Premiere steht schon fest: Es wird nicht das letzte bleiben.

Zur Erinnerung: Der 32-jährige Röhlinghauser, der im Hauptberuf bei der Stadt Gelsenkirchen beschäftigt ist, pflegt seit mehr als zehn Jahren seine Leidenschaft für das Bierbrauen. Irgendwann stand der Entschluss fest, nicht nur für seinen eigenen Bedarf zu brauen, sondern Liebhabern des Gerstensafts ein spezielles Angebot abseits der Massenmarken zu machen. So hob Osterwind „Bier4651“ aus der Taufe - der Name ist ein Wortspiel mit der Wanner Postleitzahl 44651. Dabei handelt es sich um eine echte Nano-Brauerei. Der Raum, in dem das Bier entsteht, ist vielleicht zwölf Quadratmeter groß, und der Braukessel fasst gerade mal 150 Liter.

Werbung in eigener Sache: Lukas Osterwind trägt das Logo seiner Nano-Brauerei auf einem T-Shirt. Das Riesenrad ist eine Anspielung auf die Cranger Kirmes. Vielleicht schenkt er eines Tages dort aus.
Werbung in eigener Sache: Lukas Osterwind trägt das Logo seiner Nano-Brauerei auf einem T-Shirt. Das Riesenrad ist eine Anspielung auf die Cranger Kirmes. Vielleicht schenkt er eines Tages dort aus. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Dort setzte Osterwind vor einigen Wochen die „Schüttware“ an, ein naturtrübes Lagerbier. „Ich bin recht zufrieden, es ist größtenteils so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt Osterwind im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion zum Ergebnis. Das heißt: Es ist malzig, herb, mit Fruchtnoten.

Die ersten 300 Flaschen waren schnell vergriffen

Für den vergangenen Freitag hatte Osterwind über Instagram zum „Werksverkauf“ an die Westfalenstraße eingeladen - und die Resonanz war groß. Alle 300 Flaschen, die er abgefüllt hatte, sind verkauft oder reserviert. Selbstverständlich seien unter den Käufern viele Freunde und Bekannte gewesen, doch es seien auch fremde Menschen aufgetaucht, die den Aufruf bei Instagram gesehen hätten. „Manche wollten gleich zehn Flaschen auf einmal mitnehmen.“ Er habe aber die Menge begrenzt, damit möglichst viele Menschen in den Genuss kommen. Und Genuss scheint die Schüttware zu bieten, „die Resonanz war bisher durchweg positiv“, erzählt Osterwind. Ein Kunde habe ihn sogar gefragt, warum er nicht bei der Veranstaltung „Lecker in Eickel“ stehe.

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Diese Rückmeldungen sind für Lukas Osterwind selbstverständlich Motivation, weiterzumachen. In welche geschmackliche Richtung das nächste Bier geht? Mal sehen. Er sei zwar Autodidakt, doch er habe inzwischen einen Grundstock an Wissen, der sicherstelle, dass am Ende immer etwas Trinkbares herauskomme. Im Gespräch merkt man, dass er die vielen Faktoren kennt, die bei der Herstellung von Bier eine Rolle spielen: angefangen bei der Hopfensorte, über die Wasserqualität bis hin zu den Temperaturen, die einen Unterschied machen können. Fest steht für ihn: „Ich will was Neues machen, ich will was ausprobieren.“ Allerdings bildet er sich auch als Hobbybrauer weiter. So wird er ein Sensorik-Seminar besuchen, um noch mehr Gefühl für Aromen zu bekommen.