Herne. Es kommt zu üblen Beleidigungen und Angriffen bei McDonald‘s in Herne: Unser Reporter, sieht größere Probleme als nur einen eskalierten Streit.

Nach solch einem Vorfall bei McDonald‘s kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Die Videos, die nach der Eskalation in der Herner Filiale verbotenerweise im Netz landeten, dokumentieren auf erschreckende Weise wie Menschen miteinander umgehen. Man fragt sich, wie schnell dieser Streit komplett hätte eskalieren können, sodass noch etwas Schlimmeres passiert wäre.

  • Ein Streit bei McDonald‘s in Herne eskaliert
  • Burger und Beleidigungen fliegen
  • Ein Kunde beschimpft eine Angestellte als „schäbiges Vieh“
  • Die Angestellte wettert zurück

+++ Hintergrund: Das passierte bei McDonald‘s in Herne +++

Burgerkauf als Freischein, die Sau rauszulassen

Da muss wohl eine Menge schiefgelaufen sein. Wer andere als „schäbiges Vieh“ bezeichnet, hat wohl auch ohne Alkoholgenuss nicht gerade den größten Respekt vor anderen Menschen. Und auch beim Konfliktmanagement in der Filiale gibt es vorsichtig formuliert wohl Verbesserungsbedarf.

WAZ-Reporter Arne Poll kommentiert die Vorfälle.
WAZ-Reporter Arne Poll kommentiert die Vorfälle. © funkegrafik nrw | Anna Stais

Wer zur Verschärfung beitrug, wird man nicht anhand von Video-Ausschnitten beurteilen können. Die Gruppe jedenfalls nahm den nächtlichen Burgerkauf als Freifahrtschein dafür, die sprichwörtliche Sau rauszulassen. Hausrecht? Interessiert nicht.

Die Herausforderungen für ein Haus wie McDonald‘s sind größer geworden. Es reicht für einen Fastfood-Anbieter wie McDonald‘s nicht, schnell Essen zu servieren. Man muss sich auch für solche Situationen wappnen. Dass die Filiale baulich und vom Service einen schlechten Ruf hat, mag zusätzlich zur Schamlosigkeit der Gäste beitragen. Es rechtfertigt die Angriffe aber selbstverständlich nicht.

+++ Auch interessant: McDonald‘s in Herne hat große Pläne für den Standort +++

Eine ernsthafte Auseinandersetzung darf man nicht erwarten

Dass das Video der Szenen wenig später im Netz landete, ist wohl eine Entwicklung der Zeit. Smartphone-Kameras sind überall. Dass trotz des bühnenreifen Auftritts die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen verletzt wurden, interessiert die wenigsten Zuschauer. Die Beteiligten tragen zum Amüsement der vereinigten Social-Media-Gesellschaft bei. Eine ernsthafte Auseinandersetzung darf man nicht erwarten, sie wäre aber so dringend notwendig.

„Ist halt Herne.“ Das schrieb jemand unter das Video. Nein, das darf man so nicht akzeptieren.