Herne. Der Rasen an der Herner Akademie Mont-Cenis sorgt für Kritik. Der Platz soll zur Oase werden, Kirschblüte inklusive. Die Stadt prüft die Idee.
Grüner und schöner soll es vor der Akademie Mont-Cenis in Herne werden. Die SPD schlägt vor, dass vor dem Eingang Zierkirschbäume gepflanzt werden. Möglich machen soll das ein Bürgerbaum-Projekt. Kirschblüte in Sodingen, das wäre ein Hingucker, meint die Bezirksfraktion.
Sie hatte beantragt, dass das Thema „Bürgerbaum-Projekt Sodinger Kirschblüte“ in der Bezirksvertretung Sodingen am Mittwoch, 12. Juni, auf die Tagesordnung kommt. Der bisherige Zustand des Platzes vor der Fortbildungsakademie lasse zu wünschen übrig, begründete SPD-Bezirksfraktionschef Michael Weberink den Vorstoß. Die Rasenflächen, die seinerzeit in mehreren Stufen zwischen dem Sodinger Marktplatz und der Akademie angelegt wurden, ermöglichten den Betrachtenden zwar einen markanten Blick auf das Gebäude, böten den Anwohnerinnen und Anwohnern aber wenig Anlass zur Freude. So sei es durch die Anordnung der benachbarten Häuser oft laut, außerdem trage der Wind dort gerne Papiersammlungen zusammen; Weberink nennt das „Sodinger Müllwirbel“. Nicht zuletzt sei die terrassenartige Rasenanlage nicht geeignet als Spielfläche.
Herne: Günstig fürs Stadtklima
Was tun? 25 Jahre nach ihrer Eröffnung seien bereits viele Elemente aus dem Umfeld der Akademie Mont-Cenis auf den Prüfstand gestellt worden, so Weberink weiter. Damit meint er unter anderem die „Steinwüste“ auf der banchbarten Fläche, die jetzt abgeräumt wird. Die Bezirksfraktion bezweifelt, dass auch die „0815-Rasenfläche“ vor dem Vordereingang „immer noch das Non-Plus-Ultra darstellt“. Einen künstlichen Selfie-Point aus Metall oder Kunststoff – wie vor dem Bochumer Rathaus – will die SPD an dieser Stelle jedenfalls nicht, stellt er klar. Nach dem Erfolg mit den „Bürgerbäumen“ schlägt sie vielmehr vor, auf den Rasenflächen Zierkirschbäume zu pflanzen. Bei den Bürgerbäumen hatte die Stadt 2022 aus Anlass des 125-jährigen Bestehens eine Baumpflanzaktion gestartet: Menschen spendeten Geld für die Bäume, die Resonanz war groß.
Nach diesem Vorbild könnte das Bürgerbaum-Projekt Sodinger Kirschblüte anlaufen, „die Sodingens Zentrum im Frühjahr ein neues Highlight bringen würde“, meint Webering. Zudem würden sich die Bäume mittelfristig günstig auf das Stadtteilklima an dieser Stelle auswirken, weil sie Schatten spenden, nicht zuletzt würde die Platzakustik profitieren, sprich: Es würde ruhiger. Wichtig wäre, dass die Verwaltung bei der Sortenauswahl und der Baumanordnung darauf achte, dass die Bäume nicht so groß werden. Die Akademie sollte schließlich nicht verdeckt werden.
+++ Nachrichten aus Herne - Lesen Sie auch: ++
- Flüchtlingszahlen in Herne gestiegen: Was wird aus der Zeltstadt?
- Herner Imbiss-Legende zurück mit eigenem Imbiss
- Stadt Herne verbietet Cannabis-Konsum auf der Cranger Kirmes
Die SPD-Bezirksfraktion ist überzeugt, dass sich Anwohnerinnen und Anwohner, Ladeninhaberinnen und -inhaber, aber auch Unternehmen und weitere Institutionen finden, die einen Bürgerbaum finanzieren würden. Für die Sitzung der Bezirksvertretung schlug sie deshalb einen Prüfauftrag vor. Mit Erfolg: Die Stadt, so der einstimmige Beschluss, soll jetzt prüfen, ob Bäume vor der Akademie und auch ein Bürgerbaum-Projekt möglich sind.
Zustimmung vom Bezirksbürgermeister
Sodingens Bezirksbürgermeister Mathias Grunert (SPD) lobt die Idee. Die Zierkirschen würden die Rasenfläche „in eine kleine blühende Oase inmitten der Wohnbebauung verwandeln“, sagt er zur WAZ. Das würde Anwohnerinnen und Anwohner sowie Besucherinnen und Besucher gleichermaßen begeistern. „Besonders im Frühjahr wird das während der Kirschblüte sicher ein Hingucker und toller Selfie-Point werden“, fügt er an. Durch eine entsprechende Anordnung der Bäume, das gestufte Gelände und eine vernünftige Baumpflege könne man zudem sicherstellen, dass die Akademie weiterhin als Landmarke sichtbar bleibe. Insgesamt, meint er, würde die Fläche rund um die Akademie Mont Cenis weiter aufgewertet.
Erste Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende, so der Bezirksbürgermeister, hätten ihm gegenüber bereits ihr Interesse signalisiert, das Bürgerbaumprojekt zu unterstützen: „Sie finden die Idee mit den Kirschbäumen auch deshalb ausgezeichnet, weil dies bestimmt zu einer Reduzierung der Platzakustik führen wird und die Flächen sich so auch nicht mehr so stark aufheizen wird wie bisher.“