Herne. Was macht der „Höllenblitz“ schon auf Crange? Auf dem Kirmesplatz stehen mehr als zwei Monate vor der Kirmes schon die erste Auflieger.

Nanu, was ist das denn? Auf dem Cranger Kirmesplatz liegen bereits die ersten Teile der Achterbahn Höllenblitz. Startet etwa jetzt zwei Monate vor Kirmesbeginn schon der Aufbau der Cranger Kirmes? Schausteller Willi Ottens ist in diesem Jahr so früh dran wie nie. „Wir sind tatsächlich die ersten auf Crange.“ Er schätzt die Möglichkeit, in Herne so früh anreisen zu können.

  • Die Achterbahn Höllenblitz ist schon auf der Cranger Kirmes angekommen
  • Die Achterbahn soll ab Mitte Juni aufgebaut werden
  • Der Betreiber erklärt, was der Höllenblitz schon auf Crange macht
  • Die Wagen rasen später mit 80 Stundenkilometern über die Bahn
  • Das Material ist auf 33 Transporte verteilt

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Die Paletten mit den Wagen für die Achterbahn Höllenblitz lagern schon auf dem Platz für Cranger Kirmes.
Die Paletten mit den Wagen für die Achterbahn Höllenblitz lagern schon auf dem Platz für Cranger Kirmes. © WAZ | Arne Poll

33 Transporter bringen das Material von Hamburg nach Crange

Der Blog „Auf Crange“ hatte die Paletten und Auflieger kurz vor dem Wochenende entdeckt. In Internetforen von Kirmes-Fans schossen schon die wildesten Spekulationen in die Luft. Da sei aber nichts dran, versichert Ottens. Aktuell rollt noch weiter Stück für Stück Material an, verteilt auf 33 Transporter. „Wir werden wahrscheinlich ab Mitte Juni mit dem Aufbau starten. Für uns ist das hier eine sehr bequeme Anreise, weil wir nicht innerhalb von zwei oder drei Wochen 33 Transporte durchführen müssen.“

Ottens kommt mit dem Höllenblitz direkt vom Hamburger Dom, dem großen Frühlingsvolksfest im Norden: „Wir sind in diesem Jahr nicht in Düsseldorf.“ Und da die Zahl der Plätze, auf denen sich das Gastspiel des Höllenblitzes überhaupt lohne, überschaubar seien, kommt der Höllenblitz nun direkt nach Crange.

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Mit 80 Stundenkilometern durch eine alte Mine

Die Achterbahn gehört zu den spektakulären Fahrgeschäften auf der Cranger Kirmes. Die Züge fahren mit bis zu 80 Stundenkilometern durch ein geschlossenes Gebäude, das im Indiana-Jones-Stil eine Mine darstellen soll. Im Dunkeln gibt es jede Menge Spezialeffekte, Laser-Shows und Wasserfälle mit tausenden Litern Wasser, die pro Minute herunter schießen. Es werde ungefähr ein bis zwei Wochen dauern, den Höllenblitz letztlich aufzubauen. Das könne man in diesem Jahr etwas entspannter angehen, sagt Ottens. Weil die Zeit ausreicht, werde man an der Fassade, die einer Felswand ähnelt, noch einige Renovierungsarbeiten vornehmen. So sei zum Beispiel geplant, die Fassade zu waschen. Es müsse noch an einigen Stellen nachlackiert werden. Und es werde wie bei solchen Fahrgeschäften möglich, noch einiges getan.

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Trotz der frühesten Anreise werde der Höllenblitz wohl nicht als allererster fertig sein. Ottens geht davon aus, dass der Biergarten „Zum Ritter“ von Schaustellerpräsident Albert Ritter sogar vorher fertig aufgebaut sein wird. Der Biergarten ist Aufbaukantine, in der sich auch die Schausteller verpflegen können.

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Die Bahn in aufgebautem Zustand, zuletzt hier 2016 auf Crange.
Die Bahn in aufgebautem Zustand, zuletzt hier 2016 auf Crange. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Kein Zusammenhang mit öffentlich gewordenem Zwischenfall in Hamburg

Der längere Aufenthalt auf Crange habe nicht, so wie in Foren bereits spekuliert, mit einem Zwischenfall in Hamburg zu tun, der jüngst publik wurde. Dort war ein Zug der Bahn zum Stehen gekommen. „Wir hatten ein paar sehr kalte Tage. An einer unglücklichen Stelle ist ein Motor ausgefallen. Da ist der Zug nicht durch die Bahn gekommen. Der ist quasi verhungert. Das ist bei Achterbahnen nicht ungewöhnlich und kommt immer mal wieder vor. Es ist die Frage, wie die Leute damit umgehen“, sagt Ottens. Dass der Fall so groß Aufsehen erregte, habe daran gelegen, dass jemand, der in der Gondel saß, selbst die Feuerwehr gerufen habe und beschrieben habe, dass er in einer 20 Meter hohen Gondel „in halber Kopflage“ gefangen sei.

Daraufhin sei die komplett Maschinerie angelaufen. „In Hamburg gab es eine Bergung von drei Personen, weil eine Person nicht mit einer Anstellleiter aus einer sechs Meter hohen Gondel herauswollte“, sagt Ottens. „Das war kein Ruhmesblatt.“ In der Öffentlichkeit sei der Vorfall wohl willkommen gewesen, nachdem es auf dem Oktoberfest 2023 tatsächlich einen Unfall gab. Damals kollidierten zwei Züge bei niedriger Geschwindigkeit. Es gab acht Leichtverletzte.

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