Herne. Warum bei Rats-TV erst die Technik ausfiel und anschließend die AfD ausfallend wurde, und wieso es ein Bürgermeister auch nicht immer leicht hat.
Warum bei Rats-TV die Technik ausfiel und die AfD ausfallend wurde, ein Bürgermeister es auch nicht immer leicht hat und Herner Politiker beschenkt wurden.
Frustrierend: Rats-TV als Geduldsprobe
Im Juni will die Herner Politik nach Ablauf einer einjährigen Erprobungsphase über die Fortsetzung von Rats-TV in Herne entscheiden. Nach November 2021 - damals kam es zu einem Totalausfall – hat es in dieser Woche zum zweiten Mal erhebliche Übertragungsstörungen bei einer Ratssitzung gegeben. Erst fiel wegen „Unregelmäßigkeiten im Netztwerk“ der Ton aus, dann auch noch das Bild – und das über mehrere Minuten. Ganz bitter für Zuschauende: Als Bild und Ton bei Tagesordnungspunkt 8 (Strategie Südosteuropa - Integrationsarbeit) wieder da waren, hielt ausgerechnet gerade AfD-Fraktions-Chef Thomas Berning eine Rede. Dieser wirkte nicht nur gehetzt, sondern hetzte auch selber – und zwar pauschal gegen Roma. Das ging selbst der früheren Herner AfD-Chefin Beate Fiedler (jetzt: WfH) zu weit. Sie warf ihm eine „unerträgliche Spaltung“ vor. Und bezogen auf die vor Paragrafen, Vorwürfen gegen die Stadt und Verweise auf Presseberichte nur so strotzende Rede Bernings fügte sie noch hinzu: „Ich habe Null verstanden.“
Flexibel: Der Bürgermeister als Chamäleon
Sägt Bürgermeister Kai Gera (SPD) etwa am Stuhl von OB Frank Dudda? Weiß Heike Strauß mehr? Die Leiterin des Else-Drenseck-Zentrums in Börnig adelte jedenfalls Gera am Mittwoch in einer kleinen Feier in dem Seniorenheim zu „Herr Oberbürgermeister Gera“. Der wies diese Beförderung natürlich umgehend zurück („so weit ist es noch nicht“), um sich kurz darauf einer weiteren „Ernennung“ ausgesetzt zu sehen. Awo-Vorsitzender und SPD-Landtagsabgeordneter Serdar Yüksel sprach nämlich von „Bezirksbürgermeister Gera“. Der frühere Kämmerer und Awo-Vorsitzende Heinz Drenseck beendete schließlich das muntere Verwirrspiel und stellte klar, dass Kai Gera weder „Ober-“ noch „Bezirks-“ ist, sondern schlicht Bürgermeister. Der Mann besitzt Expertise: Seine Mutter Else Drenseck hatte dieses Amt von 1964 bis 1975 als erste Frau in Herne inne.
Faszienierend: Politiker als Sportler
Wie macht man Stadtverordnete flott? Mit einer Faszienrolle – dachte sich der Stadtsportbund (SSB). SSB-Vorsitzender Hans Peter Karpinski übergab jetzt im Rat eine rosa Faszienrolle an jeden Ratsherrn und jede Ratsfrau als Geschenk. Damit diese auch mal was für ihren Körper tun, sagt Karpinski zur WAZ. Die Politikerinnen und Politiker sollen nicht nur über Sport diskutieren, sondern selbst auch Sport treiben begründet er. Das, leider, machten nicht alle, fügt er an und zitiert den berühmter Satz: „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“. Die Faszienrollen sind übrigens Teil einer Riesenspende eines Unternehmens an den SSB, zu dem auch über 4000 dieser Rollen gehören. Dass Karpinski in einem Jahr die Stadtverordneten zum Fitnesstest einladen will, ist aber nur ein Gerücht.