Herne. Das Kreativquartier in Herne macht dicht. Das ist ein Verlust für Wanne und hat einen bitteren Beigeschmack – ein Kommentar von Michael Muscheid.

Auch interessant

Das Aus für das Kreativquartier ist ein Verlust für Wanne. Nach dem KHaus scheitert nun auch das zweite Projekt, das dazu antrat, Kultur im Quartier zu verankern. Mit vielen Ideen und viel Schwung starteten Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Stefanie Thomczyk als Netzwerkmanagerinvor fünf Jahren in ihrem Ladenlokal. Sie haben viel erreicht: Das „Hallenbad“, wie das Kreativquartier wegen des alten Schwimmbad-Schriftzugs über der Eingangstür auch genannt wird, hat nicht nur viele Ausstellungen, Konzerte und Aktionen ermöglicht, sondern es war auch Projektbüro, Treffpunkt und Netzwerk-Adresse. Und: Es hat Leben in die Heinestraße gebracht.

Dass sich die Wirtschaftsförderung nach dem Ende der fünfjährigen Förderphase von ihrem ungeliebten Projekt trennt, muss man akzeptieren. Unverständlich aber ist, dass die Gesellschaft nicht versucht hat, einen Weg für eine Zukunft des „Hallenbads“ zu ebnen. Statt das Kreativquartier still und leise zu beerdigen, hätte sie Politik, Verwaltung, Kultur und Öffentlichkeit frühzeitig umfassend einbinden müssen, um eine Rettung zu versuchen. So ist die Schließung nicht nur ein Verlust, sondern sie hat auch einen bitteren Beigeschmack.