Herne. Was Künstlerzeche Unser Fritz, Herner Künstlerbund und Schollbrockhausverein für 2021 planen. Ein Ausblick auf das Kunstjahr (2).

Die Künstlerzeche Unser Fritz startet Ende Januar mit einer Fotografieausstellung. Rainer Schlautmann dokumentiert mit seinen Bildern den „Wandel durch Kultur“. Er hat über Jahrzehnte Kunst- und Kulturevents der Region beobachtet und festgehalten. Eine ganz andere fotografische Position vertritt Patricia Eichert. Ihre Ausstellung soll im März eröffnet werden. Sie inszeniert für ihre Arbeiten kleine Szenen, die sich oft auf Lebensräume der 50er und 60er Jahre beziehen.

Ausstellung wird nachgeholt

Im April soll die schon für das letzte Jahr geplante Ausstellung mit der polnischen Künstlerin Katarzyna Stefania Jozefówicz stattfinden. In Workshops und Begegnungen mit hiesigen Kollegen wird sich alles um verschiedene Formen der Grafik drehen.

Der Sommer steht im Zeichen der Ausstellung „ReNatur“. In einem Ausstellungsprojekt widmen sich zehn Künstlerinnen und Künstler aus dem Rheinland den Veränderungen der Natur nach und durch die Industrialisierung. Ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Konzerten und Künstlergesprächen begleitet das Projekt. Im September treffen sich Fotografie, Grafik und Objekte. Christina Böckler, Evangelous Koukouwitakis und Ferdinand Ullrich widmen sich dem Thema Stillleben.

Rundgänge an Akademien ungewiss

Am 9. Oktober soll zum neunten Mal der Kunstpreis „Junge Positionen NRW“ vergeben werden. Ob in diesem Jahr die Rundgänge an den Kunstakademien stattfinden, bei denen die Kandidaten durch eine Jury ausgesucht werden, ist derzeit noch unklar. Aber man sucht nach einem neuen Auswahlverfahren. Den Abschluss der Ausstellungen schafft im November die Präsentation des „Emscherbruch-Pokals“, einem bundesweit ausgeschriebenen Fotowettbewerb.

In der Fördermaschinen-Halle sollen wieder Konzerte stattfinden. Fest steht der Termin mit dem Folkmusiker Andy Irvine im November. Weiter auf dem Veranstaltungsplan der Künstlerzeche steht auch noch die Aufführung des Theaterstückes „Die Ermittlung“ von Peter Weiss durch das Theater Gegendruck. Im November 2020 musste die Veranstaltungsreihe wegen des Lockdowns abgebrochen werden. Der noch ausstehende Vortrag und das Konzert sollen nach Ostern nachgeholt werden.

Neue Wege beschreitet die Künstlerzeche mit ihren digitalen Angeboten. Ein erster Rundgang ist auf der Homepage zu sehen. „Wir wollen auf jeden Fall die Ausstellungen dokumentieren und ins Netz stellen“, erklärt Erika Porsch von der Künstlerzeche.

Herner Künstlerbund hängt in der Luft  

Gerade für die freien Träger der Kunstszene ist die Planung der Ausstellungen und Veranstaltungen in Zeiten von Pandemie und Lockdown ein großes Problem. Das weiß auch Cara Lila Bauer, Vorsitzende des Herner Künstlerbundes. „Wir können ja im Augenblick erst einmal nur die Künstlerinnen und Künstler ansprechen“, sagt sie. „Wir hoffen, vielleicht im Mai unsere Galerie Kunstpunkt wieder zu eröffnen.“

Geplant sind für dieses Jahr Ausstelllungen mit den Herner Künstlerinnen Doris Krämer, Cara Lila Bauer, Annegret Schrader und Annette Ihme-Krippner. Und es soll noch zwei Gemeinschaftsausstellungen des HKB geben. Dem Thema „Energie“ widmet sich die Ausstellung in der vhs-Galerie im April. Die Jahresausstellung in der Rathaus-Galerie wird im November stattfinden und wie immer einen Überblick über aktuelle Werke der Mitglieder zeigen. 

Schollbrockhausverein will 40. Geburtstag feiern

Der Kunstverein Schollbrockhaus hat schon im letzten Jahr sein digitales Angebot ausgeweitet. Auf der Homepage ist ein virtueller Kunstkalender von Künstlerinnen und Künstlern des Vereins zu sehen. Auch die im November abgesagte Ausstellung „Faszination Pastell“ kann man dort online betrachten. Im März möchten Silvia Schmidt und Doris Stuff ihre Arbeiten dann wieder den Besuchern in der ehemaligen Mühle zeigen. Im April folgt dem eine Ausstellung von „Vier Auswärtigen“. In Planung ist auch die große Feier zu dem 40jährigen Bestehen des Kunstvereins im September. Thomas Isenburg, Vorsitzender des Vereins, hofft, dass sich ab Juni alles normalisieren wird.

Mehr Infos:
> Das traditionelle Heringsessen am Aschermittwoch in der Künstlerzeche wird in diesem Jahr wegen der Corona-Krise auf jeden Fall ausfallen.

> Ob die „N8schicht“ der Zechenkünstler und Künstlerinnen stattfindet, ist im Augenblick noch unklar. 

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