Herne. Die Leitstelle der Herner Feuerwehr hat ein neues Einsatzleitsystem erhalten. Moderne Technologie soll schnellere Hilfe bei Notrufen ermöglichen.

Die Leitstelle der Feuerwehr Herne hat ein neues Einsatzleitsystem sowie eine neue Notruffunkabfrage erhalten. Die Stadt spricht von einem „Meilenstein“, den die Leitstelle durch die Einführung dieser neuen Technologie vollzogen habe.

„Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst, wo genau ist der Notfallort?“, meldet sich der Disponent am Telefon und beginnt sofort mit der Erfassung und Verarbeitung des Notrufes auf den Monitoren an seinem Leitstellen-Arbeitsplatz. In Notfällen geht es oftmals um Augenblicke, die entscheidend sind, wenn es gilt Leben zu retten oder schwere Schäden abzuwenden.

Auch interessant

Nach einem intensiven Projekt und umfangreichem Schulungsaufwand ist in der Leitstelle für den Brandschutz, die Hilfeleistung, den Katastrophenschutz und den Rettungsdienst der Stadt Herne nun ein neues Einsatzleitsystem der Firma ISE sowie eine neue Notruffunkabfrage der Firma Frequentis installiert, heißt es in einer Pressemitteilung.

Herne: Feuerwehr mit neuer Technologie

Diese sollen mit ihren zukunftsfähigen, modernen Technologien im Hintergrund nicht nur den Benutzerkomfort für das Leitstellenpersonal der Feuerwehr Herne verbessern, sondern auch das Einsatzgeschehen vom Eingang des Notrufes, über die Alarmierung der Fahrzeuge und die Information der Einsatzkräfte bis zur abschließenden Dokumentation deutlich effizienter als das vorherige System gestalten.

Moderne Technologie soll helfen, in Notlagen schneller reagieren zu können.
Moderne Technologie soll helfen, in Notlagen schneller reagieren zu können. © Stadt Herne | Thomas Schmidt

Auffälligste äußerliche Neuerung seien sicherlich die Sprachdurchsagen, die ab sofort computergeneriert an den Wachen erfolgen, so die Stadt. Stadtrat Frank Burbulla, unter anderem zuständig für die Feuerwehr, und der stellvertretende Leiter der Herner Feuerwehr, Marco Diesing, freuen sich über die Inbetriebnahme des neuen Einsatzleitsystems und sind von den neuen technologischen Möglichkeiten überzeugt: „Die Anforderungen an den Rettungsdienst und die Feuerwehr werden immer komplexer und die Einsatzlagen vielfältiger. Dies spiegelt sich auch in den Notrufen, die in der Leitstelle eingehen, wider. Durch das neue Einsatzleitsystem können eine hohe, gleichbleibende Qualität der Notrufabfrage und eine Vereinfachung und Standardisierung bei der Disponierung der Fahrzeuge erreicht werden. Das Einsatzleitsystem steht also auch für eine noch bessere Notfallversorgung in der Stadt Herne.“

Rund 40.000 Notrufe pro Jahr in Herne

Immerhin gehen pro Jahr rund 40.000 Notrufe in der Leitstelle Herne ein. Eine Besonderheit bei der Einführung der neuen Leitstellen-Software ist die Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum. Da die Notrufe aus Herne auch entgegengenommen und bearbeitetet werden müssen, wenn es zu einem Teil- oder Totalausfall der Leitstelle kommen sollte, ist die Schaffung einer Redundanz notwendig, also die technische Möglichkeit, dass im Eventualfall eine andere Leitstelle für Herne übernimmt.

Durch eine interkommunale Projektgruppe beider Feuerwehren ist das neue Leitstellensystem in einem deutschlandweit einmaligen Projekt gemeinsam beschafft und die Bedarfe beider Städte berücksichtigt worden. So können sich mit der Einführung des neuen Systems beide Leitstellen im Bedarfsfall schnell und unkompliziert gegenseitig unterstützen und absichern.

Auch interessant

Mit dem geplanten Neubau der neuen Hauptfeuer- und Rettungswache der Feuerwehr Herne wird dann auch die Leitstelle in neue, anforderungsgerechte Räumlichkeiten ziehen, um die Vorteile des neuen Einsatzleitsystems vollständig nutzen zu können.

>>> WEITERE INFORMATIONEN: Neue Hauptwache

Die neue Hauptwache der Berufsfeuerwehr soll nach langem Hin- und Her auf dem Grundstück eines ehemaligen Automobilzulieferers in Horsthausen entstehen. Die Stadt plant, für knapp 100 Millionen Euro eine neue Haupt- und Rettungswache für die Feuerwehr zu bauen. Sie soll die marode Wache an der Sodinger Straße ablösen.

• Bis Ende 2023 soll die Genehmigungsplanung erfolgt und der Auftrag an einen Generalunternehmer vergeben sein, 2024 soll die knapp 19 Monate lange Bauphase starten, 2026 schließlich soll alles fertig sein.