Herne. Das ist nicht alltäglich: Die Herner Elisabeth-Gruppe hat Doppeleinweihung gefeiert: den Anbau des Lukas-Hospizes sowie den Neubau eines Labors.

Das ist auch nicht alltäglich: Die Herner St. Elisabeth-Gruppe hat eine Doppeleinweihung gefeiert: die Erweiterung des Lukas-Hospizes sowie den Neubau eines Labors.

Der Anbau des Lukas-Hospizes war dringend erforderlich, wie Dr. Rolf Lücke, Vorsitzender des Fördervereins, im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion verdeutlichte. Pro Jahr gebe es rund 800 Anmeldungen für das Lukas-Hospiz, doch in der Vergangenheit hätten nur etwa 200 Gäste aufgenommen werden können. Lücke hofft, dass durch die Erweiterung die Zahl um 20 bis 40 Gäste im Jahr gesteigert werden kann. Allerdings mache diese Zahl deutlich, dass der Bedarf lange nicht gedeckt ist.

Anneli Wallbaum und ihr Team haben trotz der Bauarbeiten die Arbeit im Hospiz unermüdlich fortgesetzt.
Anneli Wallbaum und ihr Team haben trotz der Bauarbeiten die Arbeit im Hospiz unermüdlich fortgesetzt. © Unbekannt | Martin Leclaire LECLAIRE PHOTOGR

Neben den vier neuen Einzelzimmern mit eigenem Badezimmer und Terrasse sind zusätzliche Gästezimmer für Angehörige entstanden, sodass diese mit den Hospizgästen gemeinsam in einem eigenen Bereich wohnen können. Die neuen Gästezimmer sind bereits seit Jahresanfang belegt.

Erbschaft von einer Million Euro legte die finanzielle Basis für die Hospiz-Erweiterung

Im bereits bestehenden Gebäude sind für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerdem ein Stützpunkt und ein Leitungsbüro entstanden. Und damit enden die Arbeiten nicht. Nach und nach sollen alle Gästezimmer des 2007 eröffneten Hospizes renoviert werden. Die finanzielle Grundlage für die Erweiterung wurde durch eine Erbschaft von einer Million Euro gelegt, die der Förderverein vor einige Zeit erhalten hat. Lücke: „Wir sind stolz, dass wir dieses Projekt anstoßen konnten.“ Lücke dankte bei der offiziellen Einweihung besonders Hospizleiterin Anneli Wallbaum und ihrem Team, die trotz der Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten die Arbeit unermüdlich fortgesetzt hätten.

Alexandra Witte Lack, Gesamtleitung des Labors der St. Elisabeth Gruppe, bei der Führung zu Eröffnung.
Alexandra Witte Lack, Gesamtleitung des Labors der St. Elisabeth Gruppe, bei der Führung zu Eröffnung. © Unbekannt | Martin Leclaire LECLAIRE PHOTOGR

Ebenfalls in Betrieb ist bereits das neue Labor gegangen. Theo Freitag bezeichnete es bei der Eröffnungsfeier als modernstes Labor dieser Art im Ruhrgebiet. Auf rund 1200 Quadratmetern werden an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr mehr als drei Millionen Laboranalysen von insgesamt 16 qualifizierten Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistenten erbracht. In dringenden Notfällen liegen die Patientenergebnisse in weniger als einer Stunde vor.

Sämtliche Laboraufträge werden elektronisch erstellt

Sämtliche Laboraufträge werden elektronisch erstellt und anschließend in das Labor übermittelt. Die Blutproben werden nach der Entnahme mit einem personalisierten Code versehen und mit Unterstützung einer neu installierten Rohrpostanlage auf kürzestem Weg in den Neubau gesendet. Mit Hilfe modernster apparativer Ausstattung können bis zu 70 einzelne Laborergebnisse aus einem einzigen Blutröhrchen ermittelt werden. Zudem können daraus – dank moderner Archivierungssysteme – Laborwerte zu einem späteren Zeitpunkt ermittelt werden, ohne den Patienten mit einer weiteren Blutentnahme zu belasten.

Theo Freitag deutete bei der Feierstunde an, dass Erweiterung und Neubau eine Reihe von Herausforderungen gebracht hätten – beide Gebäude stünden sinnbildlich für den besonderen Auftrag der St. Elisabeth-Gruppe: die Sorge für den erkrankten Menschen. Einerseits geschehe dies im Labor mit Hilfe der modernsten Technik, wenn Medizin jedoch am Ende ihrer Kunst sei und sich die Patienten auf die letzte Etappe ihres Lebens machten, stehe nicht mehr Hightech im Vordergrund, sondern Zuneigung, menschliche Nähe und Linderung von Schmerzen – dafür stehe das Lukas-Hospiz.