Herne. Der Musiker und Komiker Helmut Sanftenschneider ist auf dem Herner Kulturschiff aufgetreten – zusammen mit Gästen. So war der Abend.
Helmut Sanftenschneider ist ein Urgestein im Ruhrgebiet. Das hat er bei der Galafahrt „Nachtschnittchen“ auf dem Rhein-Herne Kanal am Mittwochabend zusammen mit seinen Gästen Heinz Gröning und Kevin O’Neil wieder einmal überzeugend unter Beweis gestellt.
„Ich bin quasi noch gar nicht auf der Bühne, was ich hier sage, ist nur für den Techniker, also streng geheim“, begrüßt der Vollblutentertainer seine Gäste in bester Stimmung, die Gitarre umgehängt. Minikreuzfahrt light auf dem Kanal. Mit diesem Klischee spielt er auch, wenn er beim Soundcheck zur „Traumschiff“-Melodie meint: „Mein Name ist Sascha Hehn, es ist grad keiner am Steuer, ich geh’ mal schnell hin.“
Sanftenschneider performt Hitparade der beliebtesten Songs
Auch interessant
Er plaudert mit seinen Besuchern wie im Wohnzimmer, die Stimmung ist sehr intim. Kreuzfahrten sind seiner Meinung vor allem wegen der reichhaltigen Verköstigung so beliebt – allein vom Spätaufsteherfrühstück bis zum Mittagessen gibt es mehrere Gänge. Und er macht sich so seine Gedanken zu langjährigen Beziehungen. „Denn bei einer Beziehung, die lange hält, gleichen sich die Partner einander an“, hat er festgestellt. Sie wirkten dann wie „Bruder und Schwester in Polyester“.
Sanftenschneider hat auch eine Hitparade der beliebtesten Songs erstellt und greift dazu selbst in die Saiten seiner Gitarre. Nach wie vor ein Dauerbrenner ist „Pippi Langstrumpf“, ganz nach dem Motto „Hey Pippipause, ich will, dass wer mal hält.“ Und der Musiker und Comedian fordert auch zum Mitsingen des Refrains auf: „Jetzt alle mit Blasenschwäche!“
Herne: Komiker Heinz Gröning und Beatboxer Kevin O’Neal sind dabei
Auch interessant
Mit von der Partie ist auch Heinz Gröning, der „sensible Poet im Körper eines zu stark behaarten Lkw-Fahrers“, wie er sich selbstironisch beschreibt. Er macht sich seine Gedanken über den „perfekten Mann“. „Das bin natürlich ich – nicht“, bemerkt er sogleich lakonisch.
Das Stimmungstrio rundet Beatboxer Kevin O’Neal mit seinen mitreißenden Discobeats ab. „Mein Instrument ist mir angewachsen, ich mach’ verrückte Dinge mit meinem Mund – für Geld“, stellt er sich vor. „Lass die Vokale weg, dann entsteht ein toller Beat“, erklärt er die in den späten 1980ern aus dem HipHop entstandene Technik dieser Vokalperkussion, bei dem man mit Lippen, Zunge und Stimme Beats und Rhythmen erzeugt. „Ich beatboxe selbst, wenn ich schlafe.“ Wenn seine Frau das als Schnarchen missversteht, stellt er klar: „Ich übe.“