Herne. In Herne wird es in den nächsten Tagen sehr heiß. Wie die Stadt vorbereitet ist und warum keine Maßnahmen für die Cranger Kirmes geplant sind.
- In Herne wird es in den nächsten Tagen sehr heiß.
- Die Stadt ist auf die Hitzewelle vorbereitet.
- Für die Cranger Kirmes sind keine besonderen Maßnahmen geplant.
In den nächsten Tagen soll es heiß werden: Temperaturen von über 35 Grad Celsius werden erwartet – einige Meteorologen sprechen sogar von über 40 Grad. Das hat Auswirkungen auf Mensch, Tier und Natur. Wie gut ist die Stadt Herne auf solche Hitzewellen vorbereitet, die laut Experten aufgrund des Klimawandels immer wahrscheinlicher werden?
In Herne findet „einsatzorientierte Pflanzenbewässerung“ statt
Damit Bäume und Pflanzen in der Hitzeperiode nicht sterben, habe der Fachbereich Stadtgrün ein Bewässerungskonzept, das seit Jahren praxiserprobt sei und sich bewährt habe, teilt Stadtsprecherin Nina-Maria Haupt mit. Konkret heißt das: Jeder der vier Stadtbezirke sei mit einem Fahrzeug einschließlich Wassertank, Schläuchen und Bewässerungsstandrohr ausgerüstet, sodass pro Arbeitstag „einsatzorientiert Pflanzenbewässerung“ stattfände. Außerdem bediene sich der Fachbereich in extremen Hitzelagen der Unterstützung externer Dritter, beispielsweise von Fachfirmen des Garten- und Landschaftsbaus.
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Herner Teiche werden belüftet
Bei Gewässern besteht bei hohen Temperaturen die Gefahr, dass sie umkippen und die darin lebenden Fische sterben. Damit das nicht passiert, würden einige Teiche – unter anderem die Zwillingsteiche im Gysenberg – belüftet. Bei anderen Teichen sei die Anzahl der Fische durch rechtzeitiges Abfischen reduziert worden. Durch Bepflanzung und neue Ufergestaltung soll zudem der Sauerstoff-gehalt im Wasser angehoben werden, erklärt Haupt. In diesem Zusammenhang weist die Stadt noch einmal darauf hin, dass das Füttern der Fische zum Beispiel mit Brot die Wasserqualität verschlechtere und damit für die Fische eine weitere Belastung im Sommer darstelle.
Feuerwehr gibt Tipps
Die Vorbereitungen der Feuerwehr fangen bereits im Frühjahr an, zu Beginn der „Waldbrand-Saison“. Die Feuerwehr habe spezielle Ausrüstung, um bei Vegetationsbränden entsprechend reagieren zu können. Die Feuerwehr bittet die Bevölkerung, aufgrund der anhaltenden Trockenheit, äußert vorsichtig mit möglichen Zündquellen – zum Beispiel Grills – umzugehen. Außerdem beschäftigten Hitzewellen die Feuerwehr meistens im Hinblick auf steigende Einsatzzahlen im Rettungsdienst, so Haupt. Daher der Appell der Feuerwehr: Genug trinken, den Aufenthalt in der direkten Sonne möglichst vermeiden, um einem Hitzeschlag oder Sonnenstich vorzubeugen sowie bei Aufenthalten an Gewässern, wie zum Beispiel dem Rhein-Herne-Kanal, sich umsichtig hinsichtlich der eigenen Schwimmfähigkeiten verhalten.
Keine besonderen Maßnahmen für Cranger Kirmes geplant
Nicht mehr lange, dann startet wieder die Cranger Kirmes. Doch was, wenn auch Anfang August eine Hitzewelle über Herne rollt? Für die Cranger Kirmes seien bisher keine besonderen Maßnahmen geplant, denn die Kirmes ist laut Stadt schon gut vorbereitet: Es gebe an vielen Stellen Biergärten, wo man sich Getränke kaufen könne. Sollten Besucherinnen und Besucher sich wegen der Hitze unwohl fühlen, sei das DRK vor Ort und könne medizinische Hilfe leisten, so Haupt.
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Verbraucherzentrale gibt Tipps gegen Hitze
Welche Möglichkeiten es gibt, sommerliche Hitzephasen mit kühlem Kopf zu bestehen, hat die Verbraucherzentrale NRW in Herne zusammengestellt:
Früh morgens lange lüften: Die frühmorgendliche Lüftung darf nicht zu kurz ausfallen, denn Wände, Möbel und andere Gegenstände speichern Wärme. Je länger tagsüber Fenster offen stehen, desto mehr Hitze gelangt ins Innere.
Für Schatten sorgen: Fensterscheiben lassen eine Menge Hitze herein. Abhilfe schaffen Rollladen, Jalousien, Markisen & Co. Wichtig: Außen montiert. bringen solche Schattenspender deutlich mehr als innen.
Luft in Bewegung bringen: Luftbewegung verringert das eigene Hitzeempfinden. Ein Ventilator kann daher Linderung schaffen, ganz ohne aktive Kühlung. Wer aber zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen nicht auf Klimatisierung verzichten kann, sollte effiziente Klimageräte nutzen.
Heizquellen identifizieren und abstellen: Fließt in den Heizrohren noch warmes Wasser, steigt die Raumtemperatur. Deshalb frühzeitig die Heizanlage auf Sommerbetrieb umstellen.
Fassadendämmung hilft langfristig: Wärmedämmung am Haus sorgt im Winter dafür, dass die Wärme drin bleibt und die Energiekosten sinken. Moderne Dämmung hält sommerliche Hitze länger draußen.
Kahle Flächen begrünen: Dächer, gepflasterte Flächen, Fassaden oder Sichtschutzzäune heizen sich in der Sonne auf und geben die Wärme nachts ab. Die Begrünung dieser Flächen wirkt solchen Hitzeinseln entgegen, denn Pflanzen kühlen die Umgebungstemperatur durch Verdunstung und Schatten.