Herne/Bochum. Ein Lkw-Fahrer soll mehr als 150 Kilo Marihuana aus Spanien ins Ruhrgebiet geschmuggelt haben. Umschlagplatz: auch eine Garage in Herne.

Schwere Vorwürfe gegen einen Lkw-Fahrer: Der 49-Jährige gilt als erweitertes Mitglied einer osteuropäischen Drogenschmugglerbande, die Geschäfte mit mehr als einer Tonne Marihuana abgewickelt haben soll. Einer der Umschlagplätze soll unter anderem eine Garage in Herne an der Mulvanystraße gewesen sein.

Im Prozess vor der 9. Strafkammer am Bochumer Landgericht ist der aus Polen stammende Mann (U-Haft) alleine angeklagt. Parallel verhandelt dieselbe Kammer schon seit Wochen gegen acht weitere mutmaßliche Bandenmitglieder, die häufig nach Tarragona (Spanien) gereist sein sollen, dort im großen Stil Marihuana angekauft und teils aufwendig in schwere Baumaschinen eingeschweißt haben sollen. Verschiedene Lkw-Fahrer waren danach für die eigentlichen Schmuggeltouren ins Ruhrgebiet zuständig.

Angeblich gehörte dazu auch der jetzt Angeklagte. Er soll bei zwei Touren am 15. Oktober und 9. November 2020 insgesamt 153 Kilo, in schwarzen Taschen verpacktes Marihuana über die Grenzen transportiert und zu einem Industriegelände nach Gelsenkirchen gefahren haben. Dort soll das Rauschgift übernommen, in einem Seecontainer zwischengelagert und später in einer Garage an der Mulvanystraße zum Weiterverkauf vorbereitet worden sein.

Laut Anklage hat die Bande über den bis zu seiner Entschlüsselung gesicherten Krypto-Messangerdienst „Encrochat“ kommuniziert. Am Bochumer Landgericht sind zunächst noch vier Verhandlungstage bis Mitte Juli vorgesehen.