Herne. Nach dem Europaplatz nimmt Herne nun den Umbau des Robert-Brauner-Platzes in Angriff. Was geplant ist und wie Bürger sich einbringen können.
„Richtig was Grünes“ plane die Stadt auf dem Robert-Brauner-Platz, sagt Dezernent Karlheinz Friedrichs. Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, sich mit Vorschlägen an der Umgestaltung zu beteiligen. Der Umbau hat allerdings auch eine Kehrseite.
Bis zum 11. Juli können sich Hernerinnen und Herner in einer Online-Umfrage mit Vorschlägen und Ideen einbringen (siehe Box). Allerdings nicht nach dem Motto „Wünsch dir was“, denn: Landschaftsarchitekten des Kölner Büros „Greenbox“ haben im Auftrag der Stadt zwei Varianten für den Umbau des Platzes erstellt, die als Grundlage der Planung dienen werden. Größere Bäume, Grün und ein Wasserspiel („wie am Buschmannshof“) sollen wichtige Elemente des zurzeit eher an eine Steinwüste erinnernden Robert-Brauner-Platzes werden.
Umbau kostet 1,8 Millionen Euro
Die Stadt will damit nicht nur die Aufenthaltsqualität erhöhen, sondern auch den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht werden. „Das einzig‘ Grüne auf dem Platz ist zurzeit Blumen Risse“, unkt Bau- und Umweltdezernent Friedrichs. Wie auf dem Europaplatz – der allerdings auch nach dem Umbau noch einer Steinwüste gleicht – wird die Verwaltung dafür 1,8 Millionen Euro aus Städtebaumitteln in die Hand nehmen; der Eigenanteil beträgt 20 Prozent.
Nach der Befragung von Bürgern und Gewerbetreibenden, der politischen Diskussion und dem formalen Planungsverfahren soll erst 2023 der erste Spatenstich erfolgen. Das sei auch im Sinne der Gastronomie: „Wir können nach der Pandemie hier nicht sofort wieder eine Baustelle errichten. Die Gastronomen haben genug gelitten“, so Friedrichs. Die Bauarbeiten sollen deshalb auch außerhalb der Sommermonate stattfinden. Wie berichtet, wird ein Wirtshaus in die Neuen Höfe ein Wirtshaus einziehen, das einen Teil des Brauner-Platzes für die Außengastronomie nutzen wird.
Muss der Weihnachtsmarkt weichen?
So weit wie jetzt war die Stadt übrigens bereits vor knapp fünf Jahren: „Bürger sollen bei Umbau des Robert-Brauner-Platzes mitreden“, titelte die WAZ am 4. November 2016. Warum kommt die Verwaltung erst jetzt in die Pötte? Für die „zusätzlichen Runden“ gebe es mehrere Gründe, sagt der Dezernent und führt unter anderem an: Personalmangel, schwierige bauliche Bedingungen durch die „Unterwelt“ des Platzes und nicht zuletzt die Vorgabe, erst den Umbau des ehemaligen Karstadt- und Hertie-Hauses abzuwarten.
Ein kleiner Wermutstropfen trübt jedoch die Aussicht auf den „grünen“ Robert-Brauner-Platz: Nach dem Umbau werde eine deutlich kleinere Fläche für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Das gelte beispielsweise für den Weihnachtsmarkt, so Friedrichs. Ob dies das Aus für alle größeren Events auf diesem bisher mit Abstand wichtigsten Veranstaltungsplatz in der City bedeutet, darauf will sich Friedrichs nicht festlegen. Das werde ebenfalls Gegenstand der politischen Beratung sein, sagt er, merkt aber an: Es müsse grundsätzlich mal darüber nachgedacht werden, ob nicht auch andere Flächen in Herne-Mitte geeignet für Events seien.
>>> So können sich Bürger beteiligen
Informationen zum Robert-Brauner-Platz sowie zur Teilnahme an der „wegen der Pandemielage durchgeführten Onlinebeteiligung gibt es unter https://www.herne.de/umbau-robert-brauner-platz/.
Auf und um den Robert-Brauner-Platz herum finden Bürgerinnen und Bürger große Aufkleber auf dem Boden mit einem QR Code, der direkt zu der Seite führt. Hier sind auch 3D-Animationen zu sehen, die zeigen, wie der Robert-Brauner-Platz nach den beiden Entwürfen der Firma Greenbox aussehen könnte.
Die Onlinebeteiligung endet am Sonntag, 11. Juli 2021. Für Fragen, Anregungen und Ideen steht über die Onlinebeteiligung hinaus der Fachbereich Tiefbau und Verkehr unter 02323 / 161666 und per E-Mail unter tiefbauamt@herne zur Verfügung.