Herne. Die Erschließung des Neubaugebietes am Herner Stadtgarten ist beendet, die Käufer können nun Bauanträge stellen. Noch sieben Grundstücke frei.

Das Baufeld ist bereitet, ab sofort können die Häuslebauer bei der Stadt Herne Bauanträge einreichen. Das Neubaugebiet am Stadtgarten in Herne startet in die Umsetzung. Am Freitag übergab die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) die Grundstücke im Rahmen einer kleinen Feier symbolisch an die Käufer.

Auf dem rund 16.500 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Aschen-Fußballplatzes entstehen 22 frei stehende Eigenheime. Acht davon gruppieren sich um einen Anger, der in der Mitte des einstigen Fußballplatzes angelegt wird. Die Form lässt sich bereits jetzt erahnen. Diese acht Häuser sollen Flachdächer erhalten, die begrünt werden. Die 14 weiteren Wohneinheiten orientieren sich in ihrer Erscheinung an den Bestandsgebäuden rund um den Platz. Das Gebiet soll keine in sich geschlossene Siedlung werden. Von der Straße „Am Stadtgarten“ wird es durch den Anger einen Weg in den Stadtgarten geben.

Gebote gingen in den vierstelligen Bereich für den Quadratmeter

Die SEG war bei der Vermarktung auf großes Interesse gestoßen. Die Grundstücke wurden in einem sogenannten Bieterverfahren vergeben. Das Mindestgebot von 450 Euro pro Quadratmeter war nach den Worten von SEG-Chef Achim Wixforth schnell überboten worden, das Verfahren sei sogar bis zu vierstelligen Geboten gegangen - ein Indiz dafür, dass es für solche Angebote eine Nachfrage gibt.

„Wir sind froh, dass wir hier etwas gefunden haben“, sagt Ronnie Vauxhall Dharmaseelan. Der Herner, der als Prokurist in Duisburg arbeitet, sucht seit einiger Zeit mit seiner Ehefrau Shana für die Familie ein frei stehendes Eigenheim. Doch die Suche in einem 50-Kilometer-Radius sei lange Zeit erfolglos geblieben. Jetzt seien sie umso glücklicher, dass sie in ihrer Heimatstadt fündig geworden seien.

Kritik an der Fällung des Baumbestands

Das Glück können auch noch andere Interessenten finden. Eigentlich seien alle 22 Grundstücke vergeben gewesen, so Wixforth im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Doch angesichts der Unsicherheit in der Corona-Pandemie seien sieben Erwerber zurückgetreten.

Wixforth ging auch auf den Umstand ein, dass für die Entwicklung des Areals fast der gesamte Baumbestand weichen musste, eine Bürgerinitiative - die am Freitag auch an der kleinen Feier teilnahm - hatte erreicht, dass zumindest in den Randbereichen die großen Bäume stehen bleiben. Der Eingriff sei keine Freude gewesen, so Wixforth, allerdings werde es mit den Gärten grüner als vorher. Für die Siedlung gibt es eine Gestaltungssatzung. Dennoch ist die Kritik an den Fällungen bis heute nicht verstummt.

Oberbürgermeister Frank Dudda sagte, die Bauherren könnten das gute Gefühl haben, eine werthaltige Investition zu tätigen. Der Grund: Herne habe gerade bei den Preisen für Wohneigentum deutlich aufgeholt und liege inzwischen auf dem Niveau der Nachbarstadt Bochum. Auch für die Zukunft gingen Experten von Wertsteigerungen aus.