Herne. Die Herner Musikschule macht während des Lockdowns im November weiter - online und mit Präsenzunterricht. Was momentan geht.


Die Lage war zunächst unübersichtlich. Erst hieß es, die
Städtische Musikschule
müsse im November ganz schließen, dann sollten einige Angebote weiter stattfinden. Inzwischen sind
Präsenzunterricht
- unter bestimmte Umständen - und
Online-Unterricht
möglich. Einiges fällt aber auch ganz weg. Ein Überblick.

Pause für das „Musikwindeln“. Die Gruppenangebote für die Kleinsten in der Herner Musikschule ruhen.
Pause für das „Musikwindeln“. Die Gruppenangebote für die Kleinsten in der Herner Musikschule ruhen. © WAZ | Foto: Hans Blossey

Zwangspause für die Kleinsten

Zu Hause bleiben müssen momentan die ganz Kleinen: Die musikalische Grundstufe, geleitet von Daniela Hagemann, kann während des momentanen Lockdowns keine Kurse anbieten - Pause für „Musikzwerge“, „Musikwindeln“ und Co., die wie auch die „Musikalische Früherziehung“ normalerweise in größeren Gruppen stattfinden und die aus allen Stadtteilen zusammenkommen. „Das ist richtig schade“, bedauert Musikschulleiter Christian Ribbe. „Gerade für die Kleinsten ist das eine super Sache.“ Ein Viertel bis ein Drittel des gesamten Musikschulangebots müsse dadurch ruhen.

Auch die „Jekits“-Gruppen des ersten Jahrgangs in den Grundschulen sind betroffen. „Wir versuchen, alle möglichst im Einzelunterricht unterzubringen“, erklärt Christian Ribbe. Wer das nicht mag, kann auch Online-Unterricht bekommen.

Große Räume machen Abstand möglich


Musikschule Herne- App soll Videounterricht ermöglichen
„Unser Riesenvorteil ist, dass wir relativ große Räume haben“, sagt Ribbe. So seien die Schülerinnen und Schüler im Einzelunterricht in der Musikschule keiner Gefahr ausgesetzt, zumal sie Acrylschutzschilder von den Dozentinnen und Dozenten trennen. Diese tragen Masken, im Unterricht wie auf den Fluren. An den Instrumenten dürfen die Schüler sie abnehmen.

Im Juli stellen Musikschulleiter Christian Ribbe (rechts) und Pierre Golz von der Stabsstelle Digitalisierung die App der Musikschule vor. Sie hilft bei der Kommunikation.
Im Juli stellen Musikschulleiter Christian Ribbe (rechts) und Pierre Golz von der Stabsstelle Digitalisierung die App der Musikschule vor. Sie hilft bei der Kommunikation. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski



Wer sich für den Online-Unterricht entscheidet, trifft seinen Lehrer oder seine Lehrerin per
Musikschul-App
im Netz. Die App funktioniert mit Handy, Tablet und Computer. Für die Dozenten, die von der Musikschule aus online unterrichten, hat Christian Ribbe jetzt Tablets angeschafft. Sein Plan ist es, mit Hilfe von Fördermitteln alle Kollegen - auch für den Gebrauch zu Hause - damit auszustatten. „Wir haben inzwischen ein relativ schnelles WLAN im Gebäude“, freut sich Ribbe. Er selbst hat während des ersten Lockdowns Aufgaben für seine Schüler formuliert und Tutorials verschickt, mit denen sie zu Hause arbeiten konnten.

Auch für mobilitätseingeschränkte Menschen biete sich der Online-Unterricht an, sagt Ribbe und denkt an einen erwachsenen Rollstuhlfahrer, dem er so die mühsame Anfahrt erspart. Einige seiner „Senioren“ kämen unterdessen lieber weiter ins Haus, was Ribbe auch versteht: „Der persönliche Kontakt ist immer schöner.“


In ganz anderen Bereichen bewegen sich unterdessen zwei Musikschulbeschäftigte, denen Stunden weggebrochen sind: Sie wurden zum Gesundheitsamt abgeordnet und helfen dort in Sachen Corona bei der
Kontaktnachverfolgung
aus.