Herne. Auf Grund der steigenden Zahl der Infizierten hat die Stadt Herne die Kapazitäten bei der Kontaktnachverfolgung deutlich ausgeweitet.
Zahlreiche Experten gehen davon aus, dass bei der hohen Zahl der Neuinfektionen - nicht nur in Herne - die Infektionsketten nicht mehr nachverfolgt werden könnten. Die WAZ hat mit Katrin Linthorst, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit bei der Stadt Herne, über die Nachverfolgung gesprochen.
Bei der Nachverfolgung der Stadt Herne arbeiten mittlerweile 60 Personen, so Linthorst. Und die Nachverfolgung laufe an allen sieben Tagen in der Woche, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Lediglich an den Wochenenden sei ein kleineres Team im Einsatz.
Mit dem rasanten Anstieg hat die Stadt auch für die Nachverfolgung Hilfe von der Bundeswehr beantragt. Die Integrierung der Soldaten in das Team habe reibungslos funktioniert, berichten Björn Möller und Frank Hillebrand, die als Reservisten als Bindeglied zwischen der Stadt und den aktiven Bundeswehrkräften fungieren. Es habe eine umfangreiche Einweisung gegeben, schon einen Tag nach der Ankunft hätten die Soldaten mitgearbeitet.
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Darüber hinaus hatte die Stadt Herne selbst Stellen ausgeschrieben, auf die es eine rege Resonanz gegeben hat. In diesen Tagen hätten acht neue Kollegen angefangen, und es werde weiter geschult, so Linthorst.
Reicht all das? „Wir erreichen auf jeden Fall die positiv getesteten Personen“, so Linthorst, dann starte die Nachverfolgung. Doch dabei müsse man Prioritäten setzen, und diese lägen auf der Nachverfolgung bei Kindertagesstätten, Schulen oder Seniorenheimen. Was die Interpretation nahelegt, dass nicht mehr alle Infektionsketten bis in die kleinste Verästelung nachverfolgt werden.
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