Herne.. Großveranstaltungen stellen besondere Anforderungen an das Mobilfunknetz. Deshalb installiert Vodafone wie im vergangenen Jahr einen mobilen Sendemast im unmittelbaren Umfeld der Cranger Kirmes. Damit soll das störungsfreie Senden von Bildern und Filmen während der Kirmes sicher gestellt sein.
Der Kirmesplatz füllt sich rasant in diesen Tagen. An allen Stellen wachsen Karussells, Losbuden oder Gastrostände in die Höhe. Gestern kam ein sogenannter fliegender Bau angerollt, den Kirmesbesucher nicht sehen werden, auf dem sie keine Runde drehen können - und ihn eventuell doch nutzen, ohne es zu wissen: Wie im vergangenen Jahr stellt der Düsseldorfer Telekommunikationskonzern Vodafone auf dem Gelände des Wasser- und Schifffahrtsamtes einen mobilen Sendemast auf.
Der Mast ist einer von insgesamt 26 bundesweit, die das Unternehmen bei Großereignissen einsetzt, um seinen Kunden auch im dicksten (Daten-)Trubel das Versenden von Fotos und Filmchen zu ermöglichen. Als Beispiel nennt Regionalleiter Klaus-Peter Jacky die Kieler Woche. Was früher die SMS war - kann sich noch jemand an diese Technik erinnern? -, ist heute Facebook oder Whatsapp. Bei der Premiere im vergangenen Jahr habe es keinerlei technische Probleme gegeben. Nach einer groben Schätzung müssten zwischen 300.000 und 400.000 Nutzer auf die mobile Station zugegriffen haben, so Jacky. „Die Kirmes mit dem mobilen Sendemast zu versorgen, ist technisch anspruchsvoll“, so Jacky. Der Grund: Im Gegensatz etwa zur Rheinkirmes finde Crange nicht auf der grünen Wiese statt, sondern in dicht bebautem Gebiet.
Netzausbau wird vorangetrieben
Für das Unternehmen ist der Sendemast zunächst mal ein Kostenfaktor, steigere aber den Service und damit der Kundenzufriedenheit. Allerdings würden die Erfahrungen auch genutzt, um sie später auf Geschäftsanwendungen zu übertragen. Der Hintergrund: Mobile Telekommunikationsanwendungen breiten sich in Unternehmen immer stärker aus.
Nach dem Ende der Cranger Kirmes wird der Mast wieder abmontiert und wandert zu seinem nächsten Einsatzort, Vodafone selbst bleibt allerdings aktiv in Herne. Vor dem Hintergrund, dass der Konzern im vergangenen September fast 100 Milliarden Euro durch den Verkauf seines Mobilfunkgeschäfts in den USA eingenommen hat, investiert das Unternehmen nun kräftig in den Netzausbau und die Modernisierung - eben auch in Herne. So werden alle Stationen im Stadtgebiet auf den Modernisierungsbedarf hin analysiert.
Dabei ist die Netzabdeckung nach Angaben des Unternehmens bereits sehr weit vorangeschritten. Für das GSM-Netz (Sprache) liege sie fast bei 100 Prozent. Bei UMTS ist dieser Wert im Freien ebenfalls beinahe erreicht, in Häusern liege er bei 94 Prozent. Beim LTE-Netz liege der größte Nachholbedarf. In Häusern liege man bei 20 Prozent. Im Zuge des Modernisierungsprogramms soll dieser Wert bis zum März kommenden Jahres erheblich gesteigert werden.