Herne. Auf dem Festgelände am Kanal in Herne wird bereits fleißig gearbeitet. Zahlreiche Schausteller sind schon da und bauen ihre Attraktionen auf. An einigen Stellen klaffen aber noch große Lücken, weil viele große Fahrgeschäfte auf sich warten lassen. Schuld daran ist das Wetter in Düsseldorf.
So langsam tut sich was auf Crange. Immer voller wird der Festplatz am Kanal. Riesige LKW mit Gondeln und Gebäudeteilen rollen nach und nach an. Schausteller suchen mit ihren Wohnwagen im Fahrzeug-Dschungel ihre Parkposition für die kommenden drei Wochen. Acht Tage vor Eröffnung der 579. Cranger Kirmes kommen die Aufbauarbeiten allmählich auf Touren.
Fleißig ist auch Sebastian Küchenmeister, der lautstark Kommandos gibt. „Holz! Erst muss die Holzplatte unten richtig sitzen!“, ruft der Betreiber der Riesenschaukel „Konga“ seinen Mitarbeitern zu. Erst dann darf der riesige Metallfuß auf dem Boden aufsetzen. Zu fünft bringen die Männer das knallgrüne Karussell in eine exakt waagerechte Position. „Bei einer Flughöhe der Gondel von 45 Metern muss alles millimetergenau sein“, mahnt Küchenmeister.
Die großen Fahrgeschäfte kommen erst noch
Den Aufbau von „Konga“ steuert der 27-Jährige beinahe vollautomatisch mit einer überdimensionalen Fernbedienung, nachgemessen wird mit der Wasserwaage. Am Abend soll das Karussell stehen – nach nur einem Tag Anstrengung. „Bis zum Start der Kirmes habe ich dann noch eine Woche frei“, freut sich Küchenmeister.
So weit sind andere noch lange nicht. Von der Alpina Bahn ist außer einigen Rohren auf einem LKW noch nichts zu sehen. Das gleiche Bild am Riesenrad. „Viele große Geschäfte bauen noch auf der Rheinkirmes ab“, erklärt die Cranger Kirmesarchitektin Sabine Marek. Schuld seien starker Regen und der aufgeweichte Boden auf dem Gelände in Düsseldorf.
Kirmesplanung ist Zentimeterarbeit
Dennoch hat die verantwortliche Kirmesplanerin auf Crange bereits alle Hände voll zu tun. Zusammen mit ihrem Kollegen Bernhard Pieper teilt sie mit Maßband und Kreide bewaffnet den Festplatz ein. „Jeder erhält zentimetergenau seinen Standplatz“, sagt sie und zieht einen gelben Strich über den Asphalt. Die Einteilung des Geländes kennt sie quasi auswendig. Das muss sie auch: Fast im Minutentakt klingelt ihr Telefon, Schausteller kommen und fragen, wo ihr Platz sei.
Platz, findet Alice Metz, gebe es auf dem Gelände zu wenig. Zumindest Parkplätze für Besucher wie sie und ihren Mann. Seit Jahren schauen sich die beiden wie viele andere vor Kirmesbeginn den Aufbau an. „Durch die vielen Parkverbotschilder hier ist das aber kaum noch möglich, weil man so weit herlaufen muss“, ärgert sich die Seniorin.
Schausteller werden beim Aufbau gut versorgt
Ganz gelassen wirkt dagegen Kirmesbekanntheit Constantin Costaras. Der 74-Jährige Wirt ist zufrieden mit den Aufbauarbeiten in seinem „Kupferkessel“. „Wir sind fast fertig. Die ersten Würstchen, mit denen wir die anderen Schausteller während des Aufbaus versorgen, liegen schon auf dem Grill“, berichtet er. Derart gut gestärkt dürften alle Kollegen mit ihrem Aufbau zum Start am 1. August fertig sein.