Herne. OB Frank Dudda hat große Pläne: Herne soll Wasserstoff-Zentrum und Wanne Innovation City-Gebiet werden. Eine Privat-Uni ist geplant.
Oberbürgermeister Frank Dudda will Herne weiter voranbringen. Sein Ziel sei es, "die Stadt in den nächsten fünf Jahren zumindest ins Mittelfeld der Städte Deutschlands zu führen", sagt der 57-Jährige im Interview mit der WAZ. Dazu formuliert er ehrgeizige Ziele.
Die Folgen der Corona-Krise für die Stadt seien in ihrem Ausmaß noch gar nicht abzusehen, meint OB Frank Dudda (SPD). Sobald wie möglich will er an die Erfolge der Stadt in den vergangenen Jahren anknüpfen: "Wir sind längst nicht mehr das kleine hässliche Entlein aus dem Ruhrgebiet." Trotz Pandemie seien allein in 2020 zehn Leuchtturmprojekte realisiert worden, darunter die Ansiedlungen von Nordfrost und Picnic sowie der Startschuss für den Europagarten.
Ein Dutzend Neuansiedlungen auf der Liste für 2021
Auch für 2021, kündigt Dudda an, habe er schon jetzt "70 Projekte in nennenswerter Größenordnung" auf seiner Liste. Dazu gehöre ein Dutzend Neuansiedlungen. Konkret will er nach Herne-Mitte auch die Wanner Innenstadt zum Innovation City-Gebiet entwickeln. Bei Innovation City investieren Unternehmen und Bürger in den Umweltschutz, verschönern Häuser und das Wohnumfeld.
Darüber hinaus will der Oberbürgermeister Wasserstofftechnologie nach Herne holen. Sie würde der Stadt "große Chancen" bieten. "Wir wollen als eine der ersten Kommunen Wasserstoff-betriebene Entsorgungsfahrzeuge auf die Straßen bringen", kündigt er an. Außerdem wolle die Stadt die Weiterentwicklung von Wasserstoffantrieben für Lkw vorantreiben. Dazu gebe es Gespräche mit der Kirchhoff-Gruppe, die an der Castroper Straße angesiedelt ist. Nicht zuletzt sei das Rathaus in Gesprächen mit dem Schienenfahrzeug-Produzenten Stadler über eine Erweiterung: Züge, die mit Wasserstoff angetrieben werden, könnten nach Herne kommen.
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Um all das möglich zu machen, will Dudda einen Vorschlag machen, an welcher Stelle in Herne ein Elektrolyseur gebaut werden kann, also eine Anlage, mit der erneuerbarer Strom in Wasserstoff umgewandelt werden kann. Das Steag-Gelände in Baukau sei beispielsweise ideal, um sich dem Thema zu nähern. Außerdem will er seinen Blick nach Japan richten, dort gebe es Brennstoffzellen-Produzenten.
Türkische Privatuniversität könnte nach Herne kommen
Nicht zuletzt will der OB den Forschungs- beziehungsweise Hochschulstandort Herne weiter entwickeln. Die Hochschule für Polizei und Öffentliche Verwaltung will er nach Herne holen, die Bewerbung für eine Ansiedlung im neu zu schaffenden "Funkenberg-Quartier" auf der Brache von “Pumpen Müller” nahe dem Herner Bahnhof soll im Januar abgegeben werden. Auch Pläne über die Ansiedelung einer türkischen Privatuniversität reiften: "Unsere Gespräche mit einer türkischen, international ausgerichteten Universität über ein Tätigwerden in Herne waren vor der Pandemie schon sehr weit fortgeschritten."
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