Herne. Absage an die Herner CDU: Rewe ist nicht daran interessiert, an die Anwohner des Toom-Marktes in Herne Stellplätze zu vermieten.
Die Rewe-Gruppe will keine Stellplätze auf dem Toom-Parkplatz an der Bahnhofstraße an Anwohner des Viertels vermieten. Diese Antwort erhielt CDU-Chef und OB-Kandidat Timon Radicke am Dienstag von Rewe West. Die CDU hatte kürzlich zum Ortstermin nach Baukau geladen und mit einer Gruppe von etwa 20 Bürgern und Politikern die Parksituation in Augenschein genommen. Dabei hatten Anwohner ihre Bereitschaft signalisiert, für einen Stellplatz zu zahlen.
Parkdruck herrscht seit Jahren
Zum Hintergrund: Die Anlieger der Bahnhofstraße, Goebenstraße, Steinmetzstraße und Bismarckstraße fürchten einen weiter steigenden Parkdruck, falls der zur Rewe-Gruppe gehörende Supermarkt, wie angekündigt, sie demnächst mit einem Bußgeld von 24,90 Euro dort vom Parken abhalten will. Rewe hatte sich zu einer neuen Parkregelung entschlossen, um einer Überbelegung des Parkplatzes zu begegnen.
Mit dabei beim Ortstermin: Wilfried Kohs, Bezirksvertreter der Grünen, der selbst seit 1974 an der Bismarckstraße wohnt und das Problem im Namen seiner Nachbarn öffentlich gemacht hatte. „Wir haben seit Jahren riesige Probleme“, sagt er. Wer nachmittags oder abends von der Arbeit heimkehre, finde kaum einen Parkplatz. Deshalb seien viele Anwohner auf den Toom-Parkplatz ausgewichen, der in seinen Randzonen nicht von Kunden genutzt werde.
Radicke will „unkooperative Haltung“ nicht hinnehmen
Die Gespräche mit Rewe in Dortmund seien zunächst positiv gelaufen, berichtet Timon Radicke, der nach dem Ortstermin den Kontakt gesucht hatte. Um so überraschender jetzt die knappe schriftliche Absage von Rewe West. Radicke ärgert sich über die „unkooperative Haltung“ und will den CDU-Europaabgeordneten Dennis Radtke und den Herner Bundestagsabgeordneten Paul Ziemiak einschalten. Er wisse von mindestens einem Rewe-Markt in Wanne, der Parkplätze vermiete, nämlich an die CDU. Nun müsse auch die Herner Verwaltung reagieren und das Thema Anwohnerparken prüfen. „Es kann nicht sein, dass die Anwohner die Leidtragenden sind.“
Wilfried Kohs wartet unterdessen seit vier Wochen auf eine Antwort des Wohnungsvereins Herne, dem ein Großteil der Häuser im Viertel gehört. Dort habe er angerufen und um eine Gespräch mit der Geschäftsführung gebeten, nachdem einige Nachbarn wegen des Parkdilemmas schon einen Auszug in Betracht zögen. „Der Wohnungsverein muss doch das Interesse haben, dass seine Mieter zufrieden sind“, findet Kohs. Er sei sauer, dass sich noch niemand gemeldet habe.