Herne. Wichtiger Schritt für die Wiederbelebung eines zentralen Gebäudes in der Herner City: Am Donnerstag eröffnete das Wirtshaus in den Neuen Höfen.

Die Wiederbelebung eines zentralen Gebäudes in der Herner Innenstadt hat einen wichtigen Schritt gemacht: Am Donnerstagmorgen hat das Wirtshaus in den Neuen Höfen eröffnet.

Es war in gewisser Weise ein stiller Start. Auf dem Dach ist der Schriftzug noch nicht zu sehen, Betreiberin Britta Rommel hatte im Vorfeld auch nicht die Werbetrommel gerührt. Der Grund: Sie wollte mit ihrem ganz frischen Team, bei dem sich alle Abläufe noch einspielen müssen, nicht vom Andrang überrollt werden. Dass die Nachfrage und Neugier vorhanden ist offenbarte sich schnell im Laufe des Vormittags: Mit dem ersten Sonnenschein ließen sich an den Außen-Tischen die ersten Gäste nieder.

Betreiberin Britta Rommel glaubt an den Standort Robert-Brauner-Platz

Gerade die Gastronomie hat während des Monate langen Lockdowns stark gelitten, doch Rommel hatte schon in einem früheren Gespräch mit der Herner WAZ betont, dass sie fest davon ausgehe, dass die Menschen nach dem Ende der Krise wieder essen und trinken gehen wollen. Und sie glaubt nicht nur an die Krisenfestigkeit der Gastronomie, sondern auch an den Standort Robert-Brauner-Platz. Gastronomie lasse ein anderes Flair entstehen und belebe sich gegenseitig. Deshalb gebe es auch keine Konkurrenz innerhalb der Familie. Dazu muss man wissen, dass ihr Ehemann Julian Geschäftsführer des Café Extrablatt ist. Konkurrenz gebe es auch deshalb nicht, weil sich Konzept und Speisenangebot unterscheiden.

Oberbürgermeister Frank Dudda übergibt sein ein Einweihungsgeschenk an Julian und Britta Rommel. Für den OB ist eine qualitätsvolle Gastronomie von zentraler Bedeutung für die Herner Innenstadt.
Oberbürgermeister Frank Dudda übergibt sein ein Einweihungsgeschenk an Julian und Britta Rommel. Für den OB ist eine qualitätsvolle Gastronomie von zentraler Bedeutung für die Herner Innenstadt. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Eigentlich hätte das Wirtshaus deutlich früher eröffnet werden sollen, doch Lieferschwierigkeiten für verschiedene Materialien hätten zu der Verzögerung geführt. Keine Probleme habe es bei der Personalgewinnung gegeben. Britta Rommel startet mit einer etwa 35 Mitarbeiter starken Mannschaft, teilweise Festangestellte, teilweise Aushilfen.

Dass auch Oberbürgermeister Frank Dudda schon morgens seine besten Wünsche überbrachte, hat seinen Grund darin, dass ein Gastronomieangebot wie das Wirtshaus für ihn eine wichtige Bedeutung für die Stützung und die Entwicklung der Innenstadt hat. Eine niveauvolle Gastronomie lade Menschen zum Verweilen in der Innenstadt ein - und könne dazu führen, dass sie das ein oder andere kaufen. Auch Stadtentwicklungsexperten vertreten diese Ansicht: Die Menschen kommen in eine Innenstadt, wenn sie die entsprechende Aufenthaltsqualität bietet. Und die Landmarken AG vereine mit der Revitalisierung der Neuen Höfe Architektur und Lebensqualität.

Zahlreiche Menschen ziehen in Zukunft in die Nähe der City

Dudda skizzierte, dass in den kommenden Jahren viele Menschen in die unmittelbare Nähe der City ziehen werden. So seien alle Wohneinheiten, die die Deutsche Reihenhaus an der Horsthauser Straße errichtet, bereits reserviert, auf dem Gelände Knipping-Dorn werde das Unternehmen weitere rund 100 Reihenhäuser errichten. Darüber hinaus sei es durchaus möglich, dass im Funkenberg-Quartier Hochschuleinrichtungen angesiedelt werden, was wieder potenzielle Kunden in die City bringen könne. Und für die sei ein gutes gastronomisches Angebot von zentraler Bedeutung - idealerweise fußläufig erreichbar.

Julian Rommel sieht durch die geplante Umgestaltung des Robert-Brauner-Platzes weiteren Schwung. Die Debatte, ob der Platz in Zukunft weiter für Veranstaltungen genutzt werden kann, kommentiert Dudda so: „Es ist ein Dauerveranstaltungsplatz.“ Mit der Außengastronomie seien ja jeden Tag Veranstaltungen. Die Gastronomen und Händler rund um den Platz seien sich in einer Online-Versammlung aber einig gewesen, dass auch nach der Umgestaltung Veranstaltungen dort möglich seien.

>>> 220 PLÄTZE

■ Das Wirtshaus verfügt im Innenbereich über 220 Plätze, hinzu kommen die Außengastronomie. Zu den Besonderheiten gehört ein Tisch, an dem eine Anlage installiert ist, mit der die Gäste selber Bier zapfen können.

Geöffnet sei das Wirtshaus an sieben Tagen in der Woche ab 9 Uhr. Die Schließung abends richte sich nach der Gästefrequenz.

■ Weitere Informationen - inklusive Speisekarte - unterwirtshaus-herne.de .