Herne. In Herne haben am Sonntag 1000 Menschen gegen Corona-Impfungen und -Auflagen demonstriert. Die Teilnehmerzahl war dabei geringer als erwartet.
Zur letzten Demo von Impfgegnerinnen und -gegnern beziehungsweise Kritikerinnen und Kritikern von Corona-Maßnahmen kamen deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Herne als von der Polizei erwartet, diesmal deutlich weniger: Nach Angaben der Polizei zogen bei der „Ruhrpott-Demo 2.0“ – so der Name der Veranstaltung – am Sonntagnachmittag, 3. April, 1000 Menschen vom Cranger Kirmesplatz nach Wanne-Mitte. Zu Gegendemos kamen rund 100 Menschen, so die Polizei; sie hatte die Zahl am Abend nach Zählungen korrigiert. Die Polizei hatte insgesamt mit mehreren Tausend Teilnehmern gerechnet – so wie bei besagter Großdemo am Sonntag, 6. März. „Die prognostizierte Zahl wurde bei weitem nicht erreicht“, bilanzierte dann auch Polizeisprecher Frank Lemanis.
Herne: Friedensgebet vor der Christuskirche
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Die Kritiker von Corona-Maßnahmen hatten sich auf dem Cranger Kirmesplatz getroffen und wollten gegen 14 Uhr loslaufen. Weil die Redebeiträge länger dauerten als geplant, setzte sich der Tross erst gegen 15.30 Uhr in Bewegung. Das parteiübergreifende und unabhängige Bündnis Herne hatte zu einer Gegendemo vor die Christuskirche an der Hauptstraße eingeladen. Von 14.30 bis 15 Uhr fand dort ein interreligiöses Friedensgebet statt, anschließend verteilten sich die Gegendemonstranten – darunter auch Gruppen von „Schirme gegen Rechts“, SPD und Jusos – auf der Strecke der Impfgegner nach Wanne-Mitte. „Die Schwurbler sehen unseren Gegenprotest überall“, sagte ein Sprecher des Bündnisses zur WAZ.
Die Demos verliefen „absolut störungsfrei“, sagte Polizeisprecher Frank Lemanis gegen 16.45 Uhr, als die Demonstranten vom Kirmesplatz auf ihrem Weg in Höhe der Christuskirche auf die Teilnehmer des Gegenprotests trafen. Am Abend hieß es dann: „Alle Versammlungen verliefen friedlich.“ Die Polizei habe nur zwei Ermittlungsverfahren gegen einen Mann und eine Frau eingeleitet, die mit Fahnen aufgefallen waren, die nach einer ersten Bewertung den Anfangsverdacht einer Strafbarkeit begründeten.
Für Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) gab es am Sonntag auch deshalb viel weniger Arbeit, weil durch die neue Corona-Schutzverordnung Maskenpflicht und Mindestabstand abgeschafft wurden. Bei der vergangenen Demo gab es noch einige Strafanzeigen, weil Masken nicht getragen und Mindestabstände nicht eingehalten wurden.