Herne. Die 2G-Bändchen erfreuen sich in Herne großer Akzeptanz. Doch sie verursachen hohe Kosten für die Organisatoren. Daher droht Ende Januar das Aus.
Seit Mitte Dezember bieten die Interessengemeinschaft Herne-City sowie Stadtmarketing Herne 2G-Bändchen für den Einkauf in der Herner Innenstadt an. Doch das Angebot muss aller Voraussicht nach Ende Januar eingestellt werden. Das sind die Gründe.
Rückblende: Mit den 2G-Bändchen wollen IG Herne-City und Stadtmarketing sowohl Händlern als auch Kunden das Einkaufen einfacher machen - und dadurch Kunden in die Stadt holen beziehungsweise dort halten. So funktioniert das System: Kunden kommen in die Innenstadt und zeigen am ersten der teilnehmenden Geschäfte, das sie besuchen möchten, ihren 2G-Nachweis samt Personalausweis zur Prüfung vor. Dann bekommen sie bekommen ein 2G-Bändchen um ihr Handgelenk. Beim weiteren Shoppen zeigen sie an den Eingängen ausschließlich das Bändchen vor, ein weiteres Vorzeigen des 2G-Nachweises entfällt. Um Missbrauch auszuschließen, gibt es für den jeden Wochentag eine unterschiedliche Farbe.
Im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion spricht Norbert Menzel, Vorsitzender der IG Herne-City, davon, dass man vom Erfolg quasi überrollt worden sei. Das macht er mit ein paar Zahlen deutlich: Waren zum Start nur eine Handvoll Geschäfte dabei (Christ Juweliere, C&A, Kostbar, Flash Damenmoden, Hornbach, Drüke & Loskill), hat sich die Zahl der teilnehmenden Händler mittlerweile auf 45 erhöht. Vor Weihnachten seien pro Tag 3000 bis 4000 Bändchen ausgegeben worden, auch im für den Handel eher ruhigen Januar sei diese Zahl bereits erreicht. Das offenbare, dass es eine große Akzeptanz für diese Lösung gebe.
Vage Hoffnung auf Verlängerung mit Hilfe eines Sponsors
Das Problem für IG Herne-City und Stadtmarketing: Mit der Zahl der ausgegebenen Bändchen seien mittlerweile Kosten in Höhe von rund 10.000 Euro aufgelaufen. Mehr sei für die beiden kleinen Organisationen nicht zu stemmen, so Menzel. Auch die Stadt habe kein Geld, um einzuspringen. Und man müsse zurzeit davon ausgehen, dass die Einschränkungen im Handel noch weit bis ins Frühjahr andauern werden.
Menzel hat noch die kleine Hoffnung, dass man mit Hilfe eines Sponsors vielleicht noch einen Monat länger durchhält. Seine Idee: Der Name des Sponsors könnte etwa auf einem Bändchen stehen. Ob die Idee umsetzbar ist: ungewiss. Eine Alternative kann sich Menzel schlecht vorstellen. Der Ruhr-Park in Bochum setzt auf Stempel. Menzel sieht hier hohe Anschaffungskosten. So müssten für 45 Geschäfte - und womöglich noch mehr - jeweils sechs Stempel gekauft werden. Außerdem sei mit Stempeln die Fälschungssicherheit nicht gewährleistet.