Herne. In Herne entstehen zwei neue Seniorenheime. Die Arbeiten sind in vollem Gange. Eine Anwohnerin fragt: Warum wurde so viel gerodet?

Der Investor Cureus baut in Herne zwei Senioreneinrichtungen. Die Arbeiten sind in vollem Gange. Eine Anwohnerin fragt: Warum wird in Horsthausen so viel gerodet?

Auf dem knapp 10.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Roonstraße und Luisenstraße in Horsthausen, wo früher der Verwaltungssitz der Zeche Friedrich der Große und später das Kreiskirchenamt der evangelischen Kirche ihren Platz hatten, gehen die Arbeiten für den Bau eines neuen Seniorenheims voran. Auf dem Gelände an der Albert-Klein-Straße steht jetzt (fast) nur noch die Fassade. Bauherr Cureus will dort bis zum Frühjahr 2023 das fertige Gebäude an das Pflegeunternehmen Belia übergeben.

Nachbarn des Grundstücks wunderten sich nun über die Rodungsarbeiten. Viele Bäume und Büsche seien gefällt worden, so eine verärgerte Anwohnerin zur WAZ. Die Bauherren, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken, hätten eine Teilbaugenehmigung erhalten, in der auch die Fällgenehmigung enthalten gewesen sei: „Vorher sind die Rodungsarbeiten sowohl mit dem Baumschutz als auch mit der Unteren Naturschutzbehörde bei zwei Ortsbegehungen detailliert abgestimmt worden.“ Die Gartenanlage werde in Anlehnung an historische Pläne möglichst detailgenau wiederhergestellt. Das Denkmalamt war auch eingeschaltet. Zudem seien „als Ersatzleistung für die Entfernung des Baumbestandes die Anpflanzung von 20 Laubbäumen oder eine entsprechende Ersatzzahlung vorgesehen“.

Die Altbebauung an der Baumstraße weicht einer Seniorenresidenz.
Die Altbebauung an der Baumstraße weicht einer Seniorenresidenz. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Herne: Abbrucharbeiten an der Baumstraße in vollem Gang

Auch an einer anderen Stelle in Herne ist Cureus aktiv: an der Baumstraße. Dort wird zurzeit die Altbebauung (unter anderem das ehemalige BMW-Autohaus) abgerissen. An diesem Standort sei aber zunächst ein Bebauungsplan erforderlich gewesen, zu dem mehrere Gutachten aufgestellt werden mussten, teilt Cureus auf Anfrage der Herner WAZ-Redaktion mit. Nachdem der Plan vorgelegen habe, seien nach Abschluss der Planungen die Bauantragsunterlagen im Sommer 2021 bei der Stadt Herne eingereicht worden. Die Baugenehmigung liege allerdings noch nicht vor.

Cureus plane an der Baumstraße eine moderne Seniorenresidenz mit zwei vollstationären Bereichen: einmal als klassisches Pflegeheim mit 80 Einzelzimmern und einmal als Hausgemeinschaft mit 55 Wohneinheiten. Die Hausgemeinschaft zeichne sich dadurch aus, dass die Bewohner in die hauswirtschaftlichen Abläufe nach individuellen Möglichkeiten involviert werden, also etwa bei der Zubereitung von Mahlzeiten oder beim Bügeln oder anderen Dingen mitwirken könnten. Ferner sei eine Tagespflege mit 28 Plätzen beantragt.