Heiligenhaus. Kein „Kaffee Klatsch“ am Kirchplatz mehr: Warum Ute Gans einen Schlussstrich zieht, wann der letzte Tag ist und ob die Gastronomin etwas anderes plant.

Nur noch bis zum 22. Februar können Besucherinnen und Besucher im „Kaffee Klatsch“ am Kirchplatz gemütlich frühstücken, ein Stück Torte genießen oder einen warmen Mittagssnack zu sich nehmen. Danach schließt Inhaberin Ute Gans ihr beliebtes Café mit Außengastronomie, das sie seit 18 Jahren geführt hat.

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Am Donnerstagmorgen ist es noch relativ ruhig im Café: Fünf der acht Tische im Innenbereich sind besetzt, ein Paar bestellt Frühstück, eine Dame möchte einen Tisch für die kommende Woche reservieren, eine weitere hätte gerne einen Kakao - den allerdings gerne jetzt und nicht erst nächste Woche. Die Torten in der gläsernen Vitrine sind noch nicht angerührt.

Ute Gans konnte sich mit Vermieter in Heiligenhaus nicht einigen

„Viele Kunden wissen bereits Bescheid, dass ich den Laden schließe, den anderen möchte ich gerne auf diesem Weg Bescheid geben“, sagt Inhaberin Ute Gans, die abwechselnd in der kleinen Küche des Cafés die bestellten Speisen zubereitet und dann an den Tischen serviert. „Ich bin mir mit meinem Vermieter nicht einig geworden über die Randbedingungen zur Fortsetzung des Mietvertrages, deswegen ist am Samstag, dem 22. Februar dann Schluss.“

Gastronomin kann sich vorstellen, noch einmal etwas Neues zu wagen

Viele Gäste, so Gans, könnten das gar nicht glauben. „Die fragen, machst du das wirklich? Und machst du dann was anderes? Prinzipiell kann ich mir vorstellen, noch einmal ein Café zu haben, aber es ist nicht so einfach, ein passendes Ladenlokal zu finden. Und ich möchte dann gerne auch wieder Sitzplätze draußen haben.“ Mit der Stadt ist sie diesbezüglich in Kontakt.

Bei schönem Wetter war der Außenbereich vom „Kaffee Klatsch“ in Heiligenhaus stets gut gefüllt.
Bei schönem Wetter war der Außenbereich vom „Kaffee Klatsch“ in Heiligenhaus stets gut gefüllt. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, so erzählt Ute Gans, höre sie im „Kaffee Klatsch“ auf, denn „ich mach‘ das echt lange. Seit 18 Jahren bin ich schon hier im Laden, viele Gäste werden mir fehlen.“ Den Gästen wiederum wird das kleine Café fehlen: „Es ist gemütlich hier, man kommt mit den anderen Gästen ins Gespräch, insbesondere die Stammkunden kennen sich und die Inhaberin weiß, was jeder gerne möchte“, erklärt Detlef Schmidt, warum er gerne aus Hösel nach Heiligenhaus ins Café kommt. Man sei vertraut miteinander, und immer wieder sei es interessant zu beobachten, wer draußen so alles vorbeilaufe. Auch die Besucherinnen der Stammtische seien besonders traurig über den Verlust ihres Stammcafés, erzählt Gans, „die wissen nicht, wo sie denn zukünftig hingehen sollen, einige sind nicht mehr besonders mobil.“

Es gibt auf jeden Fall weiterhin Kuchen auf Bestellung

Eins bleibt der Kundschaft allerdings erhalten, denn „ich backe auf jeden Fall weiterhin Kuchen auf Bestellung“, verspricht Ute Gans, deren Kontaktdaten sich auf der Homepage www.kaffee-klatsch-heiligenhaus.de finden lassen. Und sie möchte diejenigen, die noch einen Gutschein für das Café zu Hause liegen haben, daran erinnern, ihn, wenn möglich, bald einzulösen.

Nachdem sie sich durch die Corona-Zeit mit den zahlreichen Beschränkungen und Auflagen gekämpft hat, muss die Café-Besitzerin bilanzieren: „Das letzte Jahr war ganz schlecht, erst in den letzten Wochen läuft es wieder etwas besser. Vielleicht ist es manchmal nicht schlecht, eine Veränderung anzugehen“, blickt die Café-Inhaberin in die Zukunft. Was in den noch von ihr genutzten Räumen in Zukunft angeboten werden wird, das weiß sie nicht.