Heiligenhaus/Velbert. Heiligenhaus gehört zur Testregion „Nordrhein“, bislang machen aber keine Apotheken aus der Stadt mit. So ist der Stand der Dinge in Velbert.

Seit dem 15. Januar gibt es in verschiedenen Modellregionen Tests mit der elektronischen Patientenakte (ePA). Velbert und Heiligenhaus gehören zur Modellregion der beiden Kassenärztlichen Vereinigungen in NRW: 29 Apotheken aus der Region Nordrhein würden an den Tests teilnehmen, hatte die Apothekerkammer mitgeteilt.

Das sorgte in Velbert und Heiligenhaus für Fragen unserer Leser: „Sind aus unserer Stadt auch Apotheken dabei? Was muss ich denn jetzt beachten?“

Keine Apotheken aus Velbert und Heiligenhaus beim Test dabei

Nun muss man jedoch wissen, dass das Gebiet „Nordrhein“ der Apothekerkammer groß ist – von der Eifel bis ins Bergische Land und von dort bis ins westliche Ruhrgebiet reicht. Und so teilt ein Sprecher der Kammer auf Anfrage dann auch mit, dass weder aus Velbert noch aus Heiligenhaus Apotheken beim Test dabei seien. Auch die Heiligenhauser Arztpraxen sind nach WAZ-Informationen nicht am Test beteiligt.

Das steckt hinter der elektronischen Patientenakte

Die ePA ist eines der größten Digitalisierungsprojekte im deutschen Gesundheitswesen. Sie soll dem Patienten selbst ebenso wie Ärzten und Apothekern einen sicheren und direkten Zugriff auf behandlungsrelevante Informationen ermöglichen. „Ein wichtiges Stichwort in diesem Zusammenhang ist die Arzneimitteltherapiesicherheit“, so Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. „Ärzten ist es nicht immer bekannt, welche Medikamente ihren Patienten von anderen Ärzten verschrieben wurden. Dank der ePA können diese wichtigen Informationen zentral gespeichert und von Ärzten sowie Apothekern eingesehen werden. So lassen sich arzneimittelbezogene Probleme – wie beispielsweise potenzielle Wechselwirkungen – schneller erkennen und vermeiden.“

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Apotheker können nicht eingelöste E-Rezepte einsehen

Ein weiterer Vorteil: Apothekerinnen und Apotheker können erkennen, ob nicht eingelöste E-Rezepte vorliegen, und gezielt nach den Gründen fragen. „Damit können wir die Adhärenz, also die Therapietreue, aktiv unterstützen und so die Versorgung der Patientinnen und Patienten weiter verbessern“, so Dr. Hoffmann weiter.

Testphase der elektronischen Patientenakte (ePA) gestartet / 29 Apotheken aus Nordrhein nehmen an der Testphase teil
Wichtigen Informationen werden auf der ePa künftig zentral gespeichert und können von Ärzten sowie Apothekern eingesehen werden. © obs | Apothekerkammer Nordrhein

Versicherte haben Datenschutz-Bedenken

Es gibt jedoch auch Kritik an den Plänen: So gibt es bei einigen Versicherten Datenschutzbedenken. Nach Recherchen dieser Zeitung hatten bis Anfang der vergangenen Woche bei der AOK Rheinland/Hamburg 2,4 Prozent der mehr als drei Millionen Versicherten der digitalen Akte widersprochen. Bei der Barmer waren es bis zu diesem Zeitpunkt 4,3 Prozent der rund 8,6 Millionen Versicherten, bei der DAK Gesundheit etwa drei Prozent der rund 5,5 Millionen Versicherten. Die Techniker, größte deutsche Krankenkasse, sprach von einer Widerspruchsquote im niedrigen einstelligen Bereich in NRW.