Heiligenhaus. Drei Segelflieger vom Flugplatz Meiersberg haben in diesem Jahr fast 13.500 Kilometer „erflogen“ – was der Strecke bis zum Kap Hoorn entspricht.

Obwohl 2024 vom Wetter her doch recht durchwachsen war, haben die Pilotinnen und Piloten des Flugplatz Meiersberg in diesem Jahr einige Erfolge erfliegen können. Bei der dezentralen Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug (DMSt) konnten die Heiligenhauser gleich dreimal unter den Top-10-Segelfliegern Nordrhein-Westfalens landen.

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Dabei belegte Kevin Holota mit seinem Flugzeug vom Typ „Standard Libelle“ den ersten Platz und ist somit Landesmeister NRW in der sogenannten Clubklasse. Markus Böhm mit seiner „ASW15“ und Hartmut Schürmann mit seiner Maschine „Jantar III“ erreichten den fünften und achten Platz in NRW.

Insgesamt hat das Trio in diesem Jahr zusammen eine Strecke von knapp 13.500 Kilometern erflogen. Das entspricht der Strecke vom Flugplatz Meiersberg bis Kap Hoorn.

Heiligenhauser sind bei jedem fliegbaren Wetter in der Luft

Die drei Piloten sind meistens zusammen in der Luft und absolvieren dabei Strecken von mehreren hundert Kilometern. Egal ob es Flüge bis ins Frankenland oder bis kurz vor Karlsruhe sind: Die „Drei von der Clubklasse“, wie sie oft von anderen Segelfliegern genannt werden, sind wirklich bei jedem fliegbaren Wetter unterwegs. „Man muss es wollen“, sagt Markus Böhm, der mit seinem mehr als 40 Jahre alten Flugzeug bei schwierigem Wetter selbst neue, hochmoderne Flugzeuge bei der Streckenlänge oft überholt, zu seinem hervorragenden fünften Platz

Kevin Holota (Mitte), Markus Böhm (r.) und Hartmut Schürmann (l.) in der Halle 2 des Flugplatzes Meiersberg vor dem vereinseigenen Flugzeug vom Typ ASW19
Kevin Holota (Mitte), Markus Böhm (r.) und Hartmut Schürmann (l.) in der Halle 2 des Flugplatzes Meiersberg vor dem vereinseigenen Flugzeug vom Typ ASW19 © Frank F. Schneider | Flugplatz Meiersberg

So funktioniert die Deutsche Meisterschaft

Die Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug wird deutschlandweit ausgetragen. Dabei können die Piloten die Flüge mit einem sogenannten Logger – einem GPS-Gerät, ähnlich einem Flugschreiber – aufzeichnen und dann später in einem Onlineportal hochladen, in dem die Strecken ausgewertet werden. Diese Flüge bekommen dann nach dem Regelwerk gewisse Punkte pro Kilometer gutgeschrieben und werden dann im Wettbewerb gewertet.

Die weitesten Strecken in sechs unterschiedlichen Klassen

Der Pilot (oder natürlich die Pilotin), der hier zwischen Oktober und September die meisten Punkte sammelt, erringt den Meistertitel. Dabei werden die Flüge in sechs Klassen gewertet. Es gibt eine offene Klasse (hier gibt es für die Leistung der Flugzeuge kaum Limits), die 18- und die 15-Meter-Klasse (beide Klassen sind für leistungsfähige Flugzeuge gedacht und unterscheiden sich nur in der Spannweite der Flugzeuge), die Standardklasse, die Doppelsitzer-Klasse (für die meisten doppelsitzigen Segelflugzeuge in den Vereinen, die nicht auf reinen Leistungsflug ausgelegt sind) und eben die Clubklasse für die gängigsten und etwas älteren Flugzeuge.