Heiligenhaus. Der beliebte Wirt Daniel Müller („Thum 1897“) hat die alte Schmiede gepachtet, die aktuell geschlossen ist. Welche Veränderungen er plant.

Am Ende ging es plötzlich ganz schnell. Im Gespräch mit dieser Zeitung hatte sich Pächter Shahin Honar Anfang November noch kämpferisch gegeben und die zu dieser Zeit in Heiligenhaus bereits immer lauter werdenden Gerüchte um eine Schließung der „Aule Schmet“ dementiert. Mittlerweile ist die einst so beliebte Gastronomie an der Hauptstraße 109a jedoch dicht.

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Vor Ort gibt es darauf zwar keine konkreten Hinweise: In den Schaukästen hängen noch die Speisekarten. Die schwere grüne Tür ist jedoch verschlossen, alle Stühle sind hochgestellt, im Gastraum ist es dunkel, der wärmende Kamin: verloschen. Und Google vermeldet: „Dauerhaft geschlossen“.

Beliebter Heiligenhauser Wirt übernimmt die „Aule Schmet“

Für alle, die die urige frühere Schmiede mögen, gibt es jedoch eine gute Nachricht. Der Nachfolger als Pächter steht bereits fest. „Ja, es stimmt“, sagt Daniel Müller, der Wirt des „Thum 1897“: Der Vertrag sei unterschrieben, die Tinte nun auch schon getrocknet. Er und seine Frau Lisa freuen sich sichtlich auf die neue Herausforderung.

Vor Ort gibt es keinen Hinweis darauf, dass die „Aule Schmet“ geschlossen ist.
Vor Ort gibt es keinen Hinweis darauf, dass die „Aule Schmet“ geschlossen ist. © WAZ | Philipp Nieländer

Eröffnung ist für Mitte, Ende Januar 2025 geplant

Bis sich die „Aule Schmet“-Türen wieder öffnen, müssen sich die potenziellen Gäste aber noch ein bisschen gedulden. „Es muss eine Grundreinigung stattfinden und entrümpelt werden“, sagt Daniel Müller. Zudem müsse die Technik an der ein oder anderen Stelle erneuert und beispielsweise auch eine neue Toilette eingebaut werden. Und natürlich muss auch noch reichlich Formalkram erledigt werden. „Wir peilen mal Mitte, Ende Januar an“, sagt der Gastronom, der vor dem „Thum 1897“ bereits den „Sportlertreff“ am Sportfeld geführt.

Am urigen Ambiente soll sich nichts ändern

Der 34-Jährige schätzt die urige Atmosphäre im denkmalgeschützten Haus, in dem Heinrich Strenger einst Vorhängeschlösser und Riegel schmiedete. „Da mussten wir nicht lange überlegen, als wir das Angebot bekommen haben“, sagt der Wirt, der einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben hat. Am Ambiente, am Charme und an der Deko soll sich nichts ändern – „das alles ist genau so gut, wie es ist“, findet der neue Betreiber, der die „Aule Schmet“ so führen will, wie es über viele Jahre hinweg „die Passenheims richtig toll gemacht haben“.

Gelernter Koch will „Kneipenessen“ anbieten, zum Beispiel Frikadellen

Der gelernte Koch will keine komplette Speisekarte anbieten, „aber Kneipenessen – Frikadellen, natürlich hausgemacht, und Mettenden – wird es geben. Und im Sommer grillen wir!“ Zusätzlich an bestimmten Tagen vieEintöpfe. Oder auch mal ein Schnitzelwochenende? „Das lassen wir ein bisschen auf uns zukommen“, sagt Müller, dem wichtig ist, „dass sich Jung und Alt dort wohlfühlen“. Stammtische seien ebenso willkommen wie Pärchen, Freunde oder Skatrunden. Spielautomaten im Gastraum werde es hingegen „definitiv nicht geben“. Das passe einfach nicht, meint Müller, der auch schon eine frühere Servicekraft aus Passenheim-Zeiten gewinnen konnte, zurück ins Team zu kommen.

Die „Aule Schmet“ in Heiligenhaus: Aktuell ist die Gastronomie geschlossen.
Die „Aule Schmet“ in Heiligenhaus: Aktuell ist die Gastronomie geschlossen. © WAZ | Philipp Nieländer

Dieses Bier wird es künftig in der „Aule Schmet“ geben

„Wir werden mit Veltins zusammenarbeiten“, gibt Müller auch schon Details zu den Biersorten bekannt. Neben Bolten werde es auch Füchschen Alt geben, dazu Weizen aus der Flasche – „und immer wieder mal wechselnde Event-Biere aus Stichfässern“. Öffnen wollen die Müllers montags bis samstags ab 16 Uhr, Sonntag ist Ruhetag. „Wenn der Bedarf da ist, könnte ich mir vorstellen, dass wir samstags auch früher aufmachen.“