Heiligenhaus. Shahin Honar hat die Traditionskneipe in der Heiligenhauser Oberstadt vor zwei Jahren übernommen. Samstag findet hier mal wieder ein Rockkonzert statt.
Es ist kurz nach 16 Uhr, Shahin Honar wirft die ersten dicken Holzstücke in den alten Kamin, der mitten in der Aulen Schmet steht. „Ist nicht alles nicht so einfach hier, das Haus steht halt unter Denkmalschutz, da kann man nicht mal eben neue Fenster und eine neue Heizung bauen“, sagt der Gastronom. Vor zwei Jahren hat er von den Passenheims die Traditionskneipe an der oberen Hauptstraße übernommen, nun kämpft er gegen Gerüchte, dass die Aule Schmet Ende des Jahres für immer schließen wird.
Woher die Gerüchte kommen, kann sich Honar nicht erklären, „aber das war von Anfang an so, ich weiß auch nicht, wer mit mir ein Problem zu haben scheint“, meint er nachdenklich im Gespräch mit dieser Zeitung. Ja, es sei nicht immer alles einfach als Gastronom, mal sei richtig viel los, manche Tage dafür kaum etwas. „Ich habe viele Stammkunden, aber auch viele junge Leute. Manche Gäste kommen, um zu essen, später abends ist dann hier klassische Kneipe, mit Musik“, erklärt der 52-jährige gebürtige Iraner.
Heiligenhauser Aule Schmet hat eine lange Geschichte
Die Aule Schmet hat eine lange Geschichte in Heiligenhaus. Schlossmacher Heinrich Strenger zog in den 1860er Jahren in das mit Schiefer verkleidete Haus ein. Der vorherige Standort an der „Struckmühle“ wurde einfach zu klein für das Familienunternehmen. Im neuen Domizil an der Hauptstraße 109 fing Strenger an, Vorhängeschlösser und Riegel zu fertigen. Damals war das Gebäude noch unter dem Namen „alter Handstein“ bei den Heiligenhausern bekannt. Als das Gebäude erneut zu klein wurde, wurde angebaut. Seit 1982 beheimatete die ehemalige Schmiede ein Kaminstudio von Heinz-Peter Rauxloh, Vater der vorherigen Wirtin Kerstin Passenheim, am 1. August 1988 eröffnete die Kneipe, die voller Erinnerungsstücke ist.
Gemütlich sei es hier, „eher kuschelig, aber so finde ich es auch schön“, berichtet Honar. Während sein Sohn oft im Wirtsraum an der Theke steht, bereitet der gelernte Koch in der oberen Etage das Essen vor. „Schnitzel, Burger, ich habe einiges auf der Karte. Auf Wunsch kann ich auch iranische Spezialitäten anbieten, am liebsten koche ich jedoch Rouladen oder Schweinebraten“, sagt er mit einem Lächeln. „Aber im Sommer wird nur auf der Terrasse gegrillt, da kommt alles frisch vom Grill mit Salat“. Der Bereich ist sogar größer als der Gastraum, und auch an schönen Tagen in den kälteren Monaten könne man eben draußen sitzen.
Was sich Shahin Honar für die Zukunft der Aulen Schmet wünscht
Am Samstag, 9. November, wird die Heiligenhauser Band P613 abends spielen, da freut sich Honar schon drauf: „Ich würde mir generell einfach mehr Unterstützung wünschen von den Heiligenhausern, anstatt, dass mir Steine in den Weg gelegt werden durch irgendwelche Gerüchte“.