Heiligenhaus. Autohaus an der Selbecker Straße wechselt den Besitzer: Wer dort einziehen soll und wann „Croll & Sondermann“ in Heiligenhaus schließt.

Aktuell stehen vor dem Autohaus „Croll & Sondermann“ an der Selbecker Straße in Heiligenhaus noch viele Fahrzeuge – vor allem der Marken Opel und Hyundai –, die entweder auf Käufer oder nach dem Werkstattbesuch auf ihre Abholung warten. Die Farben: bunt gemischt. Das wird sich bald ändern: Dann werden dort vor allem große orangefarbene Lkw parken. Denn die Stadt Heiligenhaus hat das 1999 bezogene Autohaus als neue Betriebsstätte des städtischen Baubetriebshofs gekauft. Das teilte die Stadt am Montag mit.

Damit erhalten zukünftig nicht nur die Technischen Betriebe (TBH) mehr Platz, sondern auch die Feuerwache, die im Rahmen des Feuerwehrbedarfsplans dringend erweitert werden muss. Besonders erfreulich sei, heißt es aus dem Rathaus, „dass aufgrund der engen Zusammenarbeit beide Betriebsstätten weiterhin in unmittelbarer Nähe verbleiben und so die bestehenden Synergien aufrechterhalten werden können“.

Das Gebäude wird baulich für neue Nutzung der Technischen Betriebe Heiligenhaus angepasst

Bevor der Umzug auf die andere Straßenseite im nächsten Jahr stattfinden kann, steht allerdings noch der Umbau des dann ehemaligen Autohauses an. Die Räumlichkeiten werden den speziellen TBH-Anforderungen angepasst. Zu den geplanten Maßnahmen gehören die Umgestaltung von Werkstätten, Lagerflächen und Büroräumen. Damit sollen vor allem die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und Betriebsabläufe verbessert werden.

Platz für alle Abteilungen der TBH und des Straßenbaus

Auf dem Luftbild sind die beiden Grundstücke (das Autohaus unten, die Feuerwache mit Technischen Betrieben Heiligenhaus darüber) gut zu erkennen.
Auf dem Luftbild sind die beiden Grundstücke (das Autohaus unten, die Feuerwache mit Technischen Betrieben Heiligenhaus darüber) gut zu erkennen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Der erste Beigeordnete Björn Kerkmann, verantwortlich für den Immobilienservice, erläutert: „Durch den Umbau können wir das Gebäude ideal auf die aktuellen Bedürfnisse anpassen und stellen die Technischen Betriebe auch räumlich gut für die Anforderungen auf, die in der Zukunft auf sie zukommen.“ Der Technische Beigeordnete Andreas Sauerwein ergänzt: „Der Kauf des Autohauses ist ein wichtiger Schritt, um die Leistungsfähigkeit unserer Technischen Betriebe weiter zu stärken. Die neue Betriebsstätte bietet ausreichend Platz für alle Abteilungen der TBH, dem Straßenbau sowie dem Sondervermögen Abwasser und ermöglicht es uns, die Arbeitsprozesse zu harmonisieren. Nach Abschluss der Umbauarbeiten können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Technischen Betriebe effizienter arbeiten und so einen noch besseren Beitrag zur städtischen Infrastruktur und zum Service für die Bürgerinnen und Bürger leisten. Mit den Flächen, die auf dem ehemaligen Baubetriebshof frei werden, können wir nun auch perspektivisch die weitere Entwicklung der Feuerwache voranbringen.“ Der Umzug der Technischen Betriebe sei für 2025 geplant, heißt es aus dem Rathaus.

2023 wurde noch über andere Standorte diskutiert

In der Vergangenheit hatte es verschiedene Überlegungen für einen neuen Standort gegeben. 2023 war noch ein Grundstück in der Größe von knapp 4740 Quadratmetern am Ende der Bertha-Benz-Allee (früher Friedhofsallee) im Gespräch. Eines der Probleme dort: Das Gelände wäre zu eng gewesen, um Parkplätze für die Mitarbeitenden unterzubringen. Zudem haderten Teile der Politik damit, ein Grundstück an exponierter Stelle im Innovationspark zu vergeben, wo sich möglicherweise ein potenzieller Gewerbesteuerzahler ansiedeln könnte. Dem ebenfalls diskutierten Alternativplan, den Bauhof unterhalb des Autohauses Croll und Sondermann anzusiedeln, erteilte der zuständige Planer 2023 eine klare Absage: „Das Grundstück fällt steil ab, das müsste terrassiert werden, das ist ein zu heftiger Eingriff.“

Was der Verkauf für die „Croll & Sondermann“-Kunden bedeutet

Nun also der Kauf des Autohauses, wo aktuell noch Geschäftsbetrieb herrscht. „Bis Ende Januar haben wir geöffnet“, sagt Geschäftsführer Christoph Sondermann, das das Ende der 1930er-Jahre gegründete Unternehmen nach dem Tod von Willi-Walter Croll im Jahr 1993 übernommen hat, auf Nachfrage. Das gelte für Verkauf und Werkstatt. Aktuell sei ein Umzug bzw. eine Verlagerung an den Standort in Velbert-Langenberg geplant, ergänzt sein Bruder Martin Sondermann. Man werde in Kürze aktiv auf die Kunden zugehen und informieren, was sich für sie durch die Schließung ändere, so Christoph Sondermann, beispielsweise wenn es um eingelagerte Reifen oder Leasingverträge gehe.