Heiligenhaus. Nach sechs Jahren öffnete die Heljenser Feuerwehr wieder ihre Türen. Es gab zahlreiche Mitmachangebote und eine riesengroße Überraschung.
Von morgens bis nachmittags riss der Besucherstrom an der Feuer- und Rettungswache Heiligenhaus nicht ab, an allen Stationen drängten sich die Feuerwehrfans aller Altersklassen.
Die Feuerwehr fasziniert - das wurde beim Tag der offenen Tür am Samstag zwischen Fuhrpark, Rundfahrten und Vorführungen einmal mehr deutlich.
Besucher stürmten das Feuerwehr-Gelände am Tag der offenen Tür in Heiligenhaus
„Direkt um 11 Uhr haben die ersten Besucherinnen und Besucher den Hof gestürmt“, freute sich Glenn Klar, stellvertretender Leiter der Feuerwehr, über das große Interesse. Angesichts des Anschlags in Solingen am Vorabend habe man sich auch Gedanken über die Durchführung des Festes gemacht, „aber wir wollen solchen Menschen keine Lobby geben. Deswegen haben wir uns dafür entschieden, den Tag der offenen Tür durchzuführen.“
Notrufnummern, Rettungsgasse bilden: Feuerwehrwissen für jeden Besucher
Zum Gelingen trugen dann rund 70 Helferinnen und Helfer der Heiligenhauser Feuerwehr bei, die in den Bereichen Löschen, Bergen, Retten und Schützen moderierte Vorführungen anboten, Schutzanzüge und die Technik der Fahrzeuge erklärten und die äußerst beliebten Rundfahrten auf der Dr. Julius-Held-Straße im Feuerwehrauto durchführten, für die sich schnell eine lange Warteschlange bildete.
Wie eine Rettungsgasse funktioniert, zeigten die Jüngsten aus der Blaulichtbande, so der Name der Kinderfeuerwehr ihren Altersgenossen (und möglicherweise auch einigen älteren Besuchern): Mit vielen Spielzeugautos konnte die entsprechende Situation nachgestellt werden.
Nebenan wurden noch einmal die Notrufnummern ins Gedächtnis gerufen und die kleinen Feuerwehrfans mussten überlegen, in welchen Notfällen man eher bei der Feuerwehr anruft und in welchen man die Polizei kontaktiert. „Ich finde es ganz toll, dass auch die Erwachsenen mitmachen können und Sachen ausprobieren, das ist lustig“, freute sich Lena (8) darüber, dass auch ihre Mutter nicht nur Zuschauerin blieb.
Die Möglichkeit, eine Tür aufzubrechen, bietet sich aber ja nun auch nicht jeden Tag, das Interesse der erwachsenen Festbesucher war groß: Mit den passenden Handschuhe und einem Halligan-Tool, einer besonderen Bauform einer Brechstange, durften sie testen, mit wieviel Krafteinsatz sich eine Tür aufbrechen lässt. Die Schwierigkeit ließ sich dabei durch die Anzahl der hinter der Tür angebrachten Holzplättchen variieren.
Feuerwehr löschen beim Heiligenhauser Feuerwehrfest
Besonders viel Interesse hatten die kleinen Besucherinnen und Besucher beim Löschen, das an gleich zwei Stationen geübt werden konnte. Zum einen wurde mit Feuerlöschern - natürlich nach dem ordnungsgemäßen Entfernen des Sicherungsstiftes - ein Feuer gelöscht, zum anderen durfte der potentielle Nachwuchs in einer der Garagen mit Schläuchen auf ein nicht ganz echtes Gebäude zielen, an dem kleine „Brände“ nach hinten wegklappten, wenn sie getroffen wurden.
„Und jetzt geht das Feuer wieder an. Ich stell mich nochmal an“, teilte Philipp (5) begeistert seinem Vater mit, als die Jugendfeuerwehr, die diese Station betreute, das Haus wieder einsatzbereit machte. Während die ganz kleinen ihre Aufkleber und Fähnchen bewunderten und reichlich Gebrauch von der Hüpfburg machten, konnten sich die erwachsenen Besucher bei Interesse auch über Ausbildung und Dienste informieren, denn für neue Kameradinnen und Kameraden ist noch Platz.
Für die zukünftigen Einsätze ist der Fuhrpark nun auch noch größer als bisher, Bürgermeister Michael Beck übergab am Nachmittag offiziell das HLF 20, das schon den ganzen Tag über auf dem Hof angeschaut werden konnte, an die ehrenamtlichen Kräfte.