Heiligenhaus. Weil am bisherigen Standort Platz für die Feuerwehr gebraucht wird, sollen die Technischen Betriebe Heiligenhaus umziehen. Nun steht fest, wohin.

Britta Berschik, die Leiterin des Immanuel-Kant-Gymnasiums, konnte die Aula ihrer Schule schnell verlassen. Dort kam der Immobilienausschuss zusammen, um unter anderem über die bauliche Erweiterung der Schule in Folge der Einführung von G 9 zu entscheiden. „Wir haben da noch verstärkten Beratungsbedarf“, bat Kathrin Schuster (Grüne) um eine Verschiebung des Tagesordnungspunkts. „Wenn wir der Verwaltung bis zur nächsten Fraktionssitzung gezielte Fragen stellen, dann kriegen wir gescheite Information“, kam Zustimmung durch Ulf Kruse (CDU).

Damit die Feuer- und Rettungswache entsprechend den Anforderungen des Feuerwehrbedarfsplan erweitert werden kann, wird ein Neubau für Technischen Betriebe notwendig. Dafür hat die Verwaltung ein Grundstück in der Größe von knapp 4740 Quadratmetern am Ende der Bertha-Benz-Allee (früher Friedhofsallee) ausgeguckt, das zu einem marktgerechten Preis von schätzungsweise 616.070 Euro von der Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft erworben werden kann.

Fläche zwischen Grünannahmestelle und „de Wit“-Neubau

Die Fläche zwischen der Grünannahmestelle und dem bald bezugsfertigen Neubau der Firma de Wit ist für die Unterbringung von Fahrzeugen, Werkstätten, Büros und Umkleiden grundsätzlich geeignet, wie Frank Kaldewei feststellte.

Derzeit sind die Technischen Betriebe und die Feuerwehr Heiligenhaus Nachbarn, doch die Feuerwehr braucht am Standort mehr Platz.
Derzeit sind die Technischen Betriebe und die Feuerwehr Heiligenhaus Nachbarn, doch die Feuerwehr braucht am Standort mehr Platz. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Nicht genügend Platz für Parkplätze auf dem Grundstück

Der Mitarbeiter der Dortmunder Assmann-Gruppe präsentierte eine langgestreckte Remise mit einer Umfahrung im Einbahnsystem und einem Salzsilo. „Das ist kein Vorentwurf, sondern einfach nur eine Zeichnung, die zeigt, dass dort alles machbar ist. Wir haben auch zukünftigen Bedarf berücksichtigt“, informierte der Architekt den Ausschuss. Allerdings können auf dem Grundstück keine Parkplätze für die Mitarbeiter untergebracht werden. „Ich denke, eine Entfernung von 200 Metern ist zumutbar.“

Planer erteilt Standortalternative für Bauhof eine Absage

Der Heiligenhauser Beigeordnete Björn Kerkmann (Foto) beantwortete gemeinsam mit Planer Frank Kaldewei die Fragen der Politik.
Der Heiligenhauser Beigeordnete Björn Kerkmann (Foto) beantwortete gemeinsam mit Planer Frank Kaldewei die Fragen der Politik. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Dem Alternativvorschlag, den Bauhof unterhalb des Autohauses Croll und Sondermann anzusiedeln, erteilte der Planer ein klare Absage: „Das Grundstück fällt steil ab, das müsste terrassiert werden, das ist ein zu heftiger Eingriff.“

Für Kai-Arndt Doth scheint der Standort gut gewählt, dazu wollte der Grüne wissen, ob ökologisch gebaut werden kann. „Wir reden jetzt erst einmal über den den Grundstücksbeschluss. Über die Bauausführung sprechen wir später. Fest steht, dass gewisse ökologische Standards berücksichtigt werden“, stellte der Beigeordnete Björn Kerkmann klar.

Kämmerer kann keine Kosten-Nutzen-Analyse aufstellen

Ingmar Janssen (SPD) hat ein Problem damit, ein Grundstück an exponierte Stelle zu vergeben, wo ein potenzieller Gewerbesteuerzahler hin könnte. Kämmerer Kerkmann erklärte, warum er eine Kosten-Nutzen-Analyse nicht aufstellen kann: „Wie viel Gewerbesteuer uns entgeht, kann ich nicht sagen, weil ich nicht weiß, was für ein Unternehmen da hin käme.“

Stefan Propach (CDU) kann die Diskussion nicht nachvollziehen: „Wir haben kein anderes Grundstück und es besteht ein gewisser Druck, weil der Feuerwehrbedarfsplan umgesetzt werden muss.“ Planer Frank Kaldewei hält den Bereich am Ende der Bertha-Benz-Allee noch aus einem anderen Grund für den Bauhof geeignet: „Das Gelände ist im ganzen Innovationspark am wenigsten attraktiv.“ Am Ende der Debatte sprach sich der Ausschuss einstimmig für den Erwerb des Grundstückes aus.

>>> Weitere Beschlüsse

Ebenso einvernehmlich beschlossen die Mitglieder, den Neubau des Familienzentrums Nonnenbruch am bisherigen Standort Werkerhofplatz 2 durch die Stadt durchzuführen, und zwar durch einen Totalunternehmer: „Das ist wirtschaftlicher“, versichert Björn Kerkmann.

Beschlossen wurde außerdem, dass die Grundschule Suitbertus erweitert werden kann, um die hohe Nachfrage nach Plätzen im Offen Ganztagsbetrieb nachzukommen.

Angesichts steigender Schülerzahlen wird die Toilettenanlage der Regenbogenschule erweitert.