Heiligenhaus. Das Heljensbad Heiligenhaus kann nach zwei Pandemiejahren endlich wieder in den Normalbetrieb übergehen. Am Mittwoch öffnet das beliebte Freibad.

Plitsch platsch, ab ins kühlende Nass: Das Freibad wird am Mittwoch, 18. Mai, in die Saison starten – und das wieder im Normalbetrieb und ohne große Maßnahmen, wie es in den letzten beiden Jahren pandemiebedingt nötig war. Einige Änderungen wird es dennoch geben im Heljensbad.

Wie oft Bäderleiter Holger Brembeck in den letzten beiden Jahren durch die sich ständig aktualisierenden Hygienevorschriften blättern und Maßnahmen für den Betrieb anpassen musste, ist kaum mehr nachzuhalten – „jetzt starten wir in Saison eins nach Corona“, blickt Brembeck auf die Eröffnung. Keine einfache Zeit sei es gewesen, „in solchen Zeiten ein Bad dennoch zu öffnen, das muss man wollen“, und das sei explizit der Wunsch aller Beteiligten, ob Stadtwerke, Politik oder Stadtspitze, gewesen. Der Dank war die riesige positive Resonanz der Badbesucher: „Viele haben gesagt, sie würden sogar mehr bezahlen, wenn dafür die Frequenz nicht so hoch ist, das ist doch eine erstaunliche Erkenntnis.“

Heiligenhauser müssen nicht mehr Eintritt zahlen

Von hier oben geht es für viele Kinder bald wieder die blaue Rutsche runter – auf mehr Leben im Bad freut sich Holger Brembeck bereits.
Von hier oben geht es für viele Kinder bald wieder die blaue Rutsche runter – auf mehr Leben im Bad freut sich Holger Brembeck bereits. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Doch tiefer in die Tasche für ein Schwimmerlebnis im Freien müssen die Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr trotz der Krise erstmal nicht greifen: „Wir haben in der Pandemie die Preise sogar leicht gesenkt“, betont Brembeck. Und das trotz der schwierigen finanziellen Lage, die nicht nur das Heljensbad betrifft: „Bei den erhöhten Auflagen und den steigenden Energiepreisen sind sich viele Experten sicher, dass es in den nächsten Jahren wieder zu einem vermehrten Bädersterben kommen wird.“ Ein Bad zu betreiben sei heute keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern eine Luxusangelegenheit. Die Stadtwerke müssten den Verlust kompensieren, „das ist kein Spaß mehr.“

So hofft Brembeck auf eine richtig gute Freibadsaison, gutes Wetter, viele Menschen, die sich wieder in den frisch hergerichteten Becken tummeln werden, sich auf den Liegen sonnen und ganz normal an der Kasse ihr Ticket kaufen können. Sechs Wochen hat das Team rund um Brembeck wieder an allen Ecken geschuftet, „Pumpen mussten ausgetauscht werden, es standen wieder Fliesenarbeiten an, das Übliche, wir dürfen ja nicht vergessen, wir haben es hier mit einem 40 Jahre alten Bad zu tun, wo man ständig Schäden bearbeiten muss.“ Durch viel Mühe hat das Team es auch wieder geschafft, die beliebte blaue Rutsche wieder herzurichten.

Fokus liegt weiter auf den Schwimmkursen

Bald geht es wieder rein ins kühle Nass – und das am liebsten von der Rutsche aus.
Bald geht es wieder rein ins kühle Nass – und das am liebsten von der Rutsche aus. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Doch etwas frischer wird das Freibad, zumindest anfangs mit 22 bis 23 Grad sein, bittet Brembeck um Verständnis – und blickt auf die enorm gestiegenen Energiepreise, „wir betreiben beide Bäder mit Gas“, blickt er auch auf den Ukrainekrieg. Denn bis Ende Mai werden Hallen- und Freibad an der Selbecker Straße zunächst ab Mittwoch parallel geöffnet, „wir bitten bis dahin um Verständnis, dass wir tagesaktuelle Öffnungszeiten anbieten werden.“ Denn der Fokus liege weiter auf den Anfängerschwimmkursen, „wir haben im letzten Jahr über 1000 Kindern aus der Region das Schwimmen hier beibringen können“, ist Brembeck glücklich.

„Ein großer Dank“, so Brembeck weiter, „geht an die Stadtwerke, durch die wir mehr Schwimmlehrer und mehr Stunden ermöglichen konnten.“ Doch der Prozess sei noch nicht abgeschlossen, „deswegen werden wir das Bad auch ab Juni schon um 19 Uhr schließen, so wie auch in der Pandemie, damit die Vereine früher trainieren können.“ Doch die etwas frühere Schließung sei problemlos von den Besucherinnen und Besuchern in der Pandemie angenommen worden. Früher öffnen könne das Bad für Frühschwimmer leider nicht, „wir müssen das personell ja auch alles stemmen, und der Markt an Rettungsschwimmern ist leer gefegt.“

Open-Air-Konzert und Strandbar

Nun hofft Brembeck auf schönes Wetter, eine unfallfreie und unbeschwerte Saison – und blickt auch schon auf weitere Ereignisse: „Wir werden wieder beim Stadtfest auf dem Kirchplatz mit den Stadtwerken teilnehmen und im Sand Liegen und Cocktails anbieten.“ Außerdem werde es im Heiligenhauser Jubiläumsjahr ein Konzert im Heljensbad geben mit Halber Liter und Recycler. Infos dazu folgen.

>>> Öffnungszeiten und Preise

Ab dem 1. Juni gelten folgende Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 8 bis 19 Uhr, am Wochenende 9 bis 19 Uhr und montags von 13 bis 19 Uhr. Bis Ende Mai gelten tagesaktuelle Öffnungszeiten; wer auf Nummer sicher gehen will, kann das Bad erreichen unter 02056 922 171 oder www.heljensbad.de.

Die Eintrittspreise: Kinder und Jugendliche 2,50 Euro, Erwachsene 4,50 Euro; die Sommerkarte kostet für Erwachsene 90 Euro, für Kinder und Jugendliche 45 Euro und gilt für die Monate Juni, Juli und August.

Am 20. August wird es zudem ein Open-Air-Konzert mit Halber Liter und Recycler geben. Tickets dafür gibt es ab dem Stadtfest-Wochenende.