Heiligenhaus. Eltern und Bürgerverein appellieren an Politik, wieder zwei Klassen pro Jahrgang zuzulassen. Kinder aus dem Stadtteil fänden sonst keinen Platz.
Die Adolf-Clarenbach-Grundschule in Isenbügel soll wieder zweizügig werden. Dies beantragt die CDU-Fraktion im Heiligenhauser Stadtrat für die nächste Ratssitzung am Mittwoch,16. Dezember. Volle Unterstützung findet dieses Anliegen in Isenbügel: von der Schulpflegschaft, vom Bürgerverein und von der Elternschaft im Isenbügeler Kindergarten.
Während in der letzten Ratsperiode für alle Grundschulen eine generelle Zweizügigkeit beschlossen wurde, sollte es in Isenbügel bei einer Klasse pro Jahrgangsstufe bleiben. Die CDU argumentiert, dass der Erhalt der Schule für den Stadtteil von großer Bedeutung sei und die Einzügigkeit ihren Bestand auf Dauer gefährde.
Evangelische Bekenntnisschule
Eltern, so die CDU, hätten das Recht auf die freie Schulwahl. Die Clarenbachschule ist eine evangelische Bekenntnisschule. Dies könne dazu führen, dass Kinder aus Isenbügel, die nicht evangelisch seien, an ihrer Schule im Stadtteil keinen Platz bekämen. Dass dies bereits der Fall war, erklärt Sabrina Wiesemöller, die Vorsitzende der Schulpflegschaft in Isenbügel, im WAZ-Gespräch: „Zu Beginn des laufenden Schuljahres haben bereits drei Kinder aus Isenbügel keinen Platz bekommen, insgesamt mussten elf Jungen und Mädchen von der Schule abgelehnt werden“. Und für das nächste Schuljahr bahne sich ähnliches an.
„Kurze Beine, kurze Wege“
Die CDU argumentiert in ihrem Antrag mit den Motto „Kurze Beine, kurze Wege“, das besagt, das Grundschüler möglichst wohnortnah beschult werden sollen. „Alle Isenbügeler Kinder sollen die Schule in Isenbügel besuchen können, damit sie hier in einer Gemeinschaft groß werden, unabhängig von ihrer Konfession,“ findet auch Sabrina Wiesemöller, sie sich gemeinsam mit der Bürgervereinsvorsitzenden Janine Funke und Franziska Sommer, der Elternvorsitzenden der Kita, für den Erhalt der Bildungseinrichtung stark macht.
Kleinere Klassen
Die Zweizügigkeit an der Grundschule ginge mit kleineren Klassen einher, in der jedes Kind mit seinen Stärken und Schwächen wahrgenommen und individuell gefördert werden könne. Kleinere Klassen seien zudem gerade zu Pandemiezeiten sinnvoll, argumentieren die drei weiter.
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Container aufgestellt
Man wünsche sich eine „Mischung“ verschiedener Schülergruppen als gelebte Integration. Die Regenbogen Schule habe letztes Jahr den zweiten Zug zugesprochen bekommen, obwohl es dort nur sieben Räume statt der erforderlichen acht gebe. Um alle Kinder unterzubringen, musste ein Container aufgestellt werden. Dieses Jahr hätten sich an der Regenbogenschule nur 22 Kinder angemeldet, für zwei Züge viel zu wenig. Es habe auch nicht funktioniert, der Regenbogenschule den zweiten Zug zuzusprechen. Denn obwohl an der Clarenbachgrundschule im letzten Jahr elf Kinder abgelehnt worden seien, seien diese nicht zur Regenbogenschule gegangen, sondern hätten sich anderweitig orientiert mit der Konsequenz, dass überall riesige Klassen eingeschult worden sein, so die drei Frauen
CDU hofft auf Unterstützung
Die CDU im Rat hofft auf Unterstützung durch andere Fraktion. Im Kommunalwahlkampf habe sich, so die Partei, gezeigt, dass sich auch die anderen Parteien den Argumenten für eine generelle Zweizügigkeit der Heiligenhauser Grundschulen nicht mehr verschließen wollten. Nun hoffe man auf Taten. Weitere Berichte aus Heiligenhaus finden Sie hier.