Heiligenhaus. Die Heiligenhauser Stadtbücherei ist zu einem beliebten Aufenthaltsort geworden, an dem nicht mehr nur gelesen oder Bücher ausgeliehen werden.

Auf ein erfolgreiches Jahr 2019 kann das Team der Stadtbücherei Heiligenhaus zurückbleiben – Lesungen, ein Ausbau des Buchbestandes, der Sommerleseclub und Umgestaltungen im Jugendbereich sorgten für Zufriedenheit bei den Besuchern. Und: es gab viele schöne Highlights.

Das Jahr war voller schöner Momente“, freut sich Büchereileiterin Andrea Einig rückblickend. „Bei den Lesungen für Erwachsene waren das etwa die Besuche von Carolina Conrad, die aus ihrem Portugal-Krimi vorgelesen hat, und Dieter Kleffner, der mit seinem Roman „Blind“ zu Gast war.“ Diese Veranstaltungen zogen jeweils viele interessierte Zuhörer in den Lesesaal an der Kettwiger Straße. Auch bei der Gestaltung der Räume hat sich im vergangenen Jahr einiges getan: „Der Jugendbereich hat jetzt einen separaten Bereich zum Reden, Chillen und Sitzen. Es gibt dort auch einen Spieltisch und Spiele für Jugendliche“, erzählt Einig. Dieser Wunsch sei von den Jugendlichen selbst gekommen, der neugestaltete Bereich würde nun auch tatsächlich gut angenommen.

Die Bücherei wird immer mehr zum „Wohnzimmer der Stadt“

Auch Katrin Leidenberger (links) und Yvonne Klebsch sind Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei und freuen sich über den ständig wachsenden Zulauf in der Bibliothek.
Auch Katrin Leidenberger (links) und Yvonne Klebsch sind Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei und freuen sich über den ständig wachsenden Zulauf in der Bibliothek. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller


Überhaupt sei auch in Heiligenhaus der Trend zu erkennen, dass die Bücherei zum „Wohnzimmer der Stadt“ werde. „Die Leser haben das Bedürfnis nach einem Ort zum Sitzen, Lesen, Kaffeetrinken. Im Sommer wird auch gerne unsere Terrasse genutzt, für die wir ja seit 2018 Möbel haben.“ Die Verweildauer in der Bücherei ist dementsprechend gestiegen: Eltern lesen ihren Kindern auf dem Sofa in der Kinderbücherei vor, Omas und Opas spielen mit den Enkeln ausgiebig Gesellschaftsspiele. Mehrere der Tische, so Andrea Einig, seien oft gleichzeitig belegt.



Auch Schüler nutzen die Möglichkeiten der Stadtbücherei: Im Lesesaal bereiten sie sich auf Klausuren oder Referate vor. Für junge Leser wurde 2019 überhaupt einiges getan: Der Kinderbuchbestand sei „massiv modernisiert und ausgebaut“ worden, berichtet die Büchereileiterin, gerade im Sachbuchbereich sei aussortiert worden, was veraltet war, dafür konnten aufgrund einer großzügigen Spende und der Unterstützung des Fördervereins zahlreiche neue Bücher angeschafft werden. „Besonders gut kommen bei den jungen Besuchern auch die Tonies an. Wir haben mit einer Anschubfinanzierung insgesamt 83 davon angeschafft, aber mehr als fünf oder sechs sind nie da“, freuen sich Einig und ihr Team über die positive Resonanz. Im kommenden Jahr sollen denn auch noch weitere der beliebten Figuren für die Hörbox angeschafft werden.

Seit August sind Ausleihkarten für alle bis 18 Jahre kostenlos

Und noch eine Entwicklung ist erfreulich: seit August sind die Ausleihkarten für Kinder kostenlos. Bis zum 18. Lebensjahr oder zum Schulabschluss können Kinder und Jugendliche umsonst ausleihen, was ihnen beim Medienangebot gefällt. Dass diese Altersgruppe nicht nur Filme schaut, sondern auch viel und gerne liest, zeigte sich beim regen Interesse am Sommerleseclub (Träger des Projektes ist das Kultursekretariat NRW Gütersloh), der im nächsten Sommer fortgesetzt werden soll. Über den Zeitraum der Sommerferien hinweg hatten sich rund 80 Mädchen und Jungen alleine oder in Gruppen damit beschäftigt, Bücher zu lesen, Logbücher darüber anzufertigen, zu malen, zu basteln und zu fotografieren – und alles zum Thema Lesen. „Wir haben ganz viel positives Feedback bekommen und freuen uns schon auf die nächste Auflage des Sommerleseclubs.“

Davon abgesehen soll es 2020 auch eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Märchenerzählerin Anna Molitor geben – und natürlich wieder Theaterstücke und das beliebte Vorlesen und Basteln.