Werdohl. .

„Ich habe nur Erfreuliches zu berichten“, sagte Klaudia Zubkowski gestern Abend im Kulturausschuss. Denn die Stadtbücherei wird nach dem ersten kompletten Jahr am neuen Standort ungemein gut angenommen. 429 Personen meldeten sich 2010 als Nutzer neu an.

Die Leiterin und ihr Team zählten insgesamt 2594 aktive Benutzer. Das sind alle Personen, die die Bücherei mindestens einmal im Jahr zur Ausleihe genutzt haben. Besucht haben die Stadtbücherei 57 000 Personen, sei es bei Veranstaltungen oder um vor Ort die Medien oder die Internet-PCs zu nutzen.

Der Bericht der Büchereileiterin zeigte, wie wichtig die Bibliothek gerade für die Schul- und Weiterbildung in der Stadt ist. Durch die Neuordnung des Sachbuchbestandes nutzen viele Schüler die Arbeitsplätze der Bücherei, um – auch gemeinsam – zu lernen. „Ich wundere mich, wie viele Leute offenbar zuhause noch keinen PC haben“, meinte Zubkowski. Viele Schüler schrieben sogar Bewerbungen an den vier PC-Plätzen.

Platz für neue Bücher sei vorhanden, zumal der Trend, „Bücher zu horten“, der Vergangenheit angehöre, so die Bibliothekarin auf Nachfrage von CDU-Ratsherr Michael Schürmann. Notwendig seien stets aktuelle Lernhilfen für die Prüfungsvorbereitung.

24 000 Euro vom Land

Da die Bezirksregierung für das Haushaltsjahr 2010 Landesmittel in Höhe von 24 000 Euro bereitstellte, konnten mit dem städtischen Eigenanteil in Höhe von 16 000 Euro nochmals neue Möbel angeschafft werden. Der Kinderbereich erhielt komplett bunte Regale, „so dass sich die Kinder sehr gern darin aufhalten“, so Zubkowski. Jugendbereich und ein Teil der Sachbuchbücherei erhielten ebenfalls neue Regale.

Der gesamte vordere Bereich hat nun Regale auf Rollen. „Wir sind daher bei der Raumaufteilung sehr flexibel“, berichtete Zubkowski. Ein gutes Beispiel hierfür sei der Kreativmarkt beim Weihnachtsmarkt gewesen: Die Bücherei konnte bis auf den Sachbuchbereich komplett leergeräumt werden.

Middendorf: Im Grunde eine Pflichtaufgabe

Auch im Haushaltsjahr 2011 stellt die Bezirksregierung nochmals Geld für die Einrichtung der Bücherei zur Verfügung: Von 12 000 Euro des Landes und dem städtischen Eigenanteil von 8000 Euro sollen die letzten alten Regale ersetzt und übersichtlich beschriftet werden.

„Das alles spricht eine deutliche Sprache“, sagte Kulturausschussvorsitzender Dirk Middendorf (CDU). Letztlich beweise die gute Resonanz, dass es sich bei Stadtbüchereien eher um Pflichtaufgaben als um freiwillige – und daher grundsätzlich unter das Spardiktat fallende – Aufgaben der Kommunen handele.