Hattingen. Hubert Swienty ärgert sich über wilden Unrat in Welper. Auch für die Stadt Hattingen sind wilde Kippen ein Problem. Ihre Entsorgung kostet alle.
Müll, einfach irgendwo in der Stadt entsorgt, ist ein Dauerärgernis bei Hattingens Bürgerinnen und Bürgern. Auch Hubert Swienty aus Welper ärgert sich immer wieder über Müllchaoten, die Papier, Plastik, teils sogar Elektrogeräte auf einem Wiesenstück vis a vis seiner Wohnung illegal entsorgen. So gerade eben erst wieder. „Das ist so eine Schande!“ sagt er. Und fragt: „Kann die Stadt denn nichts dagegen machen?“
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Swienty betont zwar, dass die Stadt wild entsorgten Unrat auf der kleinen Grünfläche an der Ecke Auf dem Haidchen / Am Schewenkamp regelmäßig entferne, aber ihm schwebt vor, dass die Behörde dort zum Beispiel ein Schild aufstelle mit der Aufschrift: „Hier ist kein Müllplatz“.
Wilde Müllkippen: Manche Stellen in Hattingen machen ratlos
So etwas, entgegnet indes Stadtsprecherin Susanne Wegemann auf Nachfrage dieser Redaktion, bringe „gar nichts“. Ohnehin gebe es Stellen im Stadtgebiet, „die uns tatsächlich ratlos machen“.
Dazu gehöre auch besagte Stelle in Welper. Zu den weiteren Problemstellen zählten „zum Beispiel ein Bereich in der Nähe zu unserem Verwaltungsstandort an der Hüttenstraße 43, eine Stelle An der Kost unter der Brücke, der Containerstandort an der Gasstraße sowie Wanderparkplätze im Wodantal.“ Erst um den Jahreswechsel herum hatten Unbekannte Müll auf einem Parkplatz im Wodantal dabei wieder illegal entsorgt.
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Stadtsprecherin Wegemann sagt, die jährlichen Kosten für die Beseitigung der wilden Müllablagerungen auf städtischen Flächen, zum Beispiel an Containerstandorten, würden auf die Abfallgebühren umgelegt, also auf alle Gebührenzahler. „Auch die Bürgerinnen und Bürger, die ordnungsgemäß ihren Müll entsorgen und trennen, tragen diese Kosten mit.“
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Im Jahr 2023 hätten die Kosten für die Beseitigung der wilden Müllablagerungen dabei rund 140.000 Euro betragen. Das macht knapp 2,50 Euro je Hattingerin oder Hattinger. Bei wilden Müllablagerungen auf privaten Flächen sei der Eigentümer in der Pflicht.
„Es ist uns völlig unverständlich, warum Menschen im Stadtgebiet ihren Müll illegal hinwerfen.“
Grundsätzlich, sagt Susanne Wegemann, „ist es uns völlig unverständlich, warum Menschen im Stadtgebiet ihren Müll illegal hinwerfen. Es gibt genügend Möglichkeiten, seinen Abfall kostenlos zum Beispiel als Sperrmüll von der Haustür abholen zu lassen oder am Recyclinghof abzugeben“. Auch habe die Verwaltung insbesondere im letzten Jahr im Rahmen des Sauberkeitskonzeptes „viel getan“. Containerstandorte zum Beispiel würden „öfter gereinigt, da auch diese häufig zu illegalen Müllkippen mutieren“.
Die Stadtsprecherin betont zudem: „Gänzlich kapituliert In Sachen Müll haben wir natürlich nicht.“ So setze man für Veränderungen in der Zukunft auf bereits praktizierte „Müllerziehung, die schon im Kleinkindalter beginnt bei den Kitas und dann weiter in den Schulen fortgesetzt wird“.
Im Kampf gegen illegale Entsorgung braucht es aufmerksame Bürger
Darüber hinaus brauche es im Kampf gegen illegale Entsorgung nicht zuletzt aufmerksame Bürgerinnen und Bürger. Bei städtischen Flächen können diese die Müllablagerung über den Mängelmelder (www.hattingen.de Rathaus/Bürgerservice/Anregungen und Beschwerden) angeben oder telefonisch (02324-204 3030).
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Sei der Verursacher bekannt, werde eine schriftliche Zeugenaussage an Abfallberaterin Cornelia Padtberg (per Mail an c.padtberg@hattingen.de) benötigt. Wenn ein Verursacher ermittelt werde, so Wegemann weiter, würden ihm die Entsorgungskosten in Rechnung gestellt und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen ihn eingeleitet, gegebenenfalls außerdem Strafanzeige gestellt.
Polizeisprecher Christoph Neuhaus appelliert unterdessen daran, bei verdächtigen Beobachtungen in Sachen illegaler Müllentsorgung „sofort die 110 zu wählen“.