Hattingen. Der Musiker legt sich und anderen strikte Regeln für das Engagement für gute Zwecke auf. Denn Charity ist gar nicht sein Ding, helfen aber schon.
Wolf Codera will Gutes tun, ein „Charity-Typ“ ist er aber nicht. Im Gespräch verrät der Saxofonist, warum er ganz konkrete Bedingungen stellt, wenn er als Zugpferd gebucht werden soll.
Das Konzert am Samstag in der St.-Georgs-Kirche, das in Kooperation mit dem Palliativmedizinischen Dienst stattfand, war Wolf Codera wichtig. Er erzählt, dass er selbst weiß, wie es ist, nicht zu wissen, ob es noch ein Morgen geben wird. Entsprechend ist es ihm ein Anliegen gewesen, den todkranken Menschen eine Freude zu machen.
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Als Gesicht einer Kampagne sprichwörtlich mit der Spendendose herumzugehen, ist aber gar nicht sein Fall. „Das bin ich als Person nicht“, betont Codera. Er wolle allen helfen, nicht einzelnen Organisationen.
„Unter 1200 Euro spiele ich nicht - egal ob fünf Minuten oder eine Stunde.““
Für seine persönlichen Hilfsprojekte hat er sich klare Regeln auferlegt. Zehn „gute Taten“ gibt es im Jahr - „dafür stelle ich meine Arbeit zur Verfügung“, sagt Codera. Selbst noch so tolle Bitten um sein Engagement lehne er ab, wenn diese Zahl erreicht ist. „Dann sage ich: Versuchen Sie es bitte in zwei Jahren noch einmal.“ Denn auch für das nächste Jahr ist der Saxofonist schon ausgebucht.
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Doch wer ihn für den guten Zweck gewinnen will, muss ganz konkrete Bedingungen erfüllen - vor allem auch finanzieller Art. „Wer mich anspricht, muss mindestens meine Gage als Spende für den guten Zweck garantieren“, unterstreicht Codera. Und seine Gage, die liege bei 1200 Euro - „Darunter spiele ich nicht - egal ob fünf Minuten oder eine Stunde“, sagt er bestimmt.
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Kämen also bei einer Veranstaltung „nur“ 700 Euro an Spenden zusammen, müsse der Veranstalter die übrigen 500 aus eigener Tasche spenden, vertritt der Musiker seine Überzeugung.
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Bei seinem nächsten Konzert in Hattingen ist er selbst wieder Veranstalter. Am Donnerstag (19.12.) steigt die Weihnachtsausgabe der Session Possible auf der Henrichshütte. Mit dieser Konzertreihe, in der Profimusiker zusammen improvisieren, hat Codera eine Erfolgsgeschichte gelandet. Nach der Coronazeit sei jede der Shows schon im Vorfeld ausverkauft gewesen - so auch dieses Mal in Hattingen. Mit diesem Erfolg hatte Codera nach der langen Zeit ohne Konzerte nicht gerechnet.