Hattingen. Ein schusseliger Postbote hat seinen mit Briefen gefüllten gelben Ablagekasten stehen lassen. Wohin damit? Die Post verweist auf die Polizei.

Das darf nicht sein - und ist doch passiert: In der Südstadt in Hattingen hat ein Postbote seinen gelben Sammelkasten mit den Briefen fürs ganze Viertel drin aus Versehen stehen lassen. Die Anwohner, die die Plastikbox auf dem Briefkasten ihres Mehrfamilienhauses entdeckten, fragten sich daraufhin: Was tun? Die Antwort überrascht.

Unser Leser Oliver Sträter entdeckte am Freitag (4.10.) die Postbox auf dem Haus an der Uhlandstraße. Die Briefkästen für die Bewohner befinden sich seitlich neben der Haustür, darauf thronte die gelbe Plastikbox. Kann man den Sammelbehälter einfach stehen lassen? Das wollte der Hattinger ungern, zumal „ich nicht sehen konnte, ob in dem Behälter noch Post für andere Bürger in Hattingen ist“. Nachschauen, hätte für ihn gegen die Datenschutz-Grundverordnung verstoßen.

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„Sendungen vor fremdem Zugriff sichern“

Also rief er bei einer Hotline der Deutschen Post an. „Die nette Dame von der Post wollte erst, dass ich Uhlandstraße buchstabiere. Und meinte dann, ich solle die Polizei anrufen. Unglaublich“, empört er sich.

Die Nachfrage unserer Redaktion bei der Deutschen Post ergibt: Tatsächlich ist dieses Vorgehen so richtig. „Man muss Sendungen vor fremdem Zugriff sichern“, so eine Unternehmenssprecherin, die sich „in zehn Jahren nur an einen einzigen weiteren Fall dieser Art erinnern kann“. Denn die Polizei habe den Kasten schneller gesichert, als dies intern über die bundesweite Hotline organisiert werden könne. Mit in die eigene Wohnung dürfe man den Sammelkasten nicht nehmen.

Die Security der Deutschen Post habe den Kasten dann bei der Polizei abgeholt. Und die Briefe und Karten wurden dann mit ein wenig Verspätung ein weiteres Mal ausgetragen.

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