Hattingen. Ein Vierteljahrhundert stellvertretende Bürgermeisterin Hattingens, bundesweit und lokal engagiert, vom Papst geehrt: Trauer um Leni Meinecke.

Ihr Leben lang hat sich Leni Meinecke für andere engagiert. Ihre Heimat Hattingen hat sie über Jahrzehnte mit gestaltet - allein ein Vierteljahrhundert als stellvertretende Bürgermeisterin. Sogar der Papst würdigte ihren Einsatz für andere. Jetzt ist Leni Meinecke im Alter von 93 Jahren gestorben.

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Leni Meinecke wird 1931 geboren, wächst an der Bahnhofstraße auf. Von ihrer Mutter geprägt, engagiert sie sich schnell für andere. Von der Mutter übernimmt sie zum Beispiel die Haussammlungen - also das Sammeln von Spenden an der Haustür. Besonders eng verbunden ist sie mit der Caritas.

Dort herrscht jetzt entsprechend große Trauer und Betroffenheit über den Tod von Leni Meinecke. „Frau Meinecke ist mit mehr als 60 Jahren Engagement nicht nur ein Vorbild an Ausdauer, sie verstand es auch, den Bogen vom buchstäblich Nächsten in der Kleiderkammer bis zum politischen Einsatz zu spannen. Mit ihrem Tod verlieren wir ein Urgestein der verbandlichen Caritas in Hattingen, dem Bistum Essen und bundesweit“, sagt Dominik Spanke, Caritasdirektor der Caritas Ruhr-Mitte.

„Ehrenamtliche Arbeit war bei ihr das, was sie aus eigenem Antrieb tat, wozu sie sich durch das Beispiel anderer hat begeistern lassen oder wozu sie durch ihr Beispiel andere begeisterte.““

Pastor Dr. Martin Patzek
in der Laudatio zum Leni Meineckes 80. Geburtstag

Noch bis vor Kurzem engagiert sie sich in der Caritas-Konferenz der Pfarrei St. Peter und Paul und ist jede Woche ehrenamtlich in der Kleiderkammer im Einsatz. In den 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahren ist Leni Meinecke als Diözesan- und Bundesvorsitzende der Caritas-Konferenzen Deutschlands aktiv. „Nächstenliebe konnte Leni Meinecke im Kleinen wie im Großen“, weiß Dominik Spanke.

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Ihr Engagement würdigt sogar Papst Johannes Paul II. – seit dem Jahr 2001 darf sich Leni Meinecke „Dame des Ordens vom Heiligen Gregorius des Großen” nennen. Der Hattinger Pastor Dr. Martin Patzek fasst in seiner Laudatio zu Leni Meineckes 80. Geburtstag zusammen: „Ehrenamtliche Arbeit war bei ihr das, was sie aus eigenem Antrieb tat, wozu sie sich durch das Beispiel anderer hat begeistern lassen oder wozu sie durch ihr Beispiel andere begeisterte.“

1989 will Leni Meinecke Hattingens Bürgermeisterin werden. (Repro)
1989 will Leni Meinecke Hattingens Bürgermeisterin werden. (Repro) © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Meinecke ist auch das soziale Gewissen der Hattinger CDU über viele Jahrzehnte. 1975 zieht sie für die Partei in den Rat der Stadt ein. Neun Jahre später wird die Wennische stellvertretende Bürgermeisterin - und bleibt es 25 Jahre lang. Allein der Versuch, 1989 Bürgermeisterin von Hattingen zu werden, scheitert - gegen Amtsinhaber Günter Wüllner (SPD) hat die CDU-Frau keine Chance. Aber sie bleibt politisch aktiv und mit vollem Herzen engagiert. Erst vor zwei Jahren gibt sie die Leitung des Seniorenfums ab. Doch auch danach lautet ihre Devise: „Bloß nicht zu Hause sitzen“. Mit Menschen ins Gespräch kommen und helfen, das ist immer Leni Meineckes Antrieb.

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Und der Dank ist ihr gewiss - auch in Form zahlreicher Auszeichnungen. Unter anderem erhält die Hattingerin das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. WAZ und Sparkasse würdigen ihren Einsatz mit der Dankeschön-Medaille.